Quelle: www.scvoehringen-handball.de
Interview mit dem sportlichen Leiter Manuel Sailer
Die Württembergliga-Handballer des SC Vöhringen schwitzen seit Anfang Juni in der Vorbereitung auf eine hoffentlich erfolgreiche Saison. Die richtige Zeit, um dem sportlichen Leiter Manuel Sailer ein paar Fragen zu stellen:
Nach der abgelaufenen gab es im Kader einen – für Vöhringer Verhältnisse – großen Umbruch. Mit Oliver Auegle, André Bluhm, Martin Komprecht, Alexander Macher und Arne Pick tragen fünf Neulinge das Vöhringer Trikot. Welchen Eindruck hast Du bislang von den Neuen gewonnen?
Unser Ziel war es, die Mannschaft zu verjüngen und körperlich zu vergrößern. Dies ist uns besonders mit den drei „Großen“ Martin, Arne und André gelungen. Bei Martin freut uns besonders dass er als Vöhringer Eigengewächs den Weg wieder zurück gefunden hat. Im Tor sind wir nach Nikolai Uhl wieder etwas kleiner, aber dafür mit Alexander reaktionsschneller aufgestellt. Mit Oliver haben wir einen sehr flinken Außen gefunden der unser Gegenstoßspiel weiter antreiben soll. In den Trainingseinheiten erkennt man, dass alle sehr ehrgeizig und heiß auf die neue Saison sind.
Im Gegenzug hörten mit Stefan Stein, Philipp Ostheimer und Michael Schramm drei Akteure auf, Bernd Dirnagel steht auf Grund beruflicher Verpflichtungen wohl auch nur sporadisch zur Verfügung und Du selbst wirst die „Zweite“ verstärken. Fünf „Eigene“, die das Gesicht der Mannschaft über Jahre prägten, dazu langjährige Leistungsträger und äußerst beliebte Spieler sind also nicht mehr, bzw. kaum mehr dabei. Die Mannschaft wurde so nun auch deutlich verjüngt. Glaubst Du, dass der Umbruch reibungslos gelingen wird, bzw. dass die „Neuen“ die Lücken, die Ihr „Alten“ zweifellos hinterlassen habt, schnell werden ausfüllen können?
Sicherlich haben hier die alten Hasen, die über ein Jahrzehnt die erste Mannschaft geprägt haben große Fußstapfen hinterlassen. Allerdings war es auch nur eine Frage der Zeit bis ein Umbruch stattfinden musste. Jetzt liegt es an jedem einzelnen der Jungen, diese Lücken zu schließen und sich selber zu einem Führungsspieler zu entwickeln. Der Hauptkern der Mannschaft besteht, und wir haben uns punktuell auf einigen Positionen verstärkt. Darum habe ich keine Bedenken das der „Generationswechsel“ nicht reibungslos von statten gehen sollte.
Nachdem der SCV in den Vorjahren stets zu den „kleinsten“ Teams der Liga gehörte, hat man nun größen- und kräftemäßig deutlich zugelegt: mit André Bluhm, Martin Komprecht und Arne Pick kamen drei körperlich starke Akteure mit Gardemaß. Wird dies Auswirkung auf das Angriffs- und Abwehrspiel des Teams haben, ist hier mit Veränderungen zu rechnen?
Natürlich wird dies Änderungen mit sich bringen. Wir zählten immer zu den kleinsten Mannschaften in der Württembergliga. Jetzt sind wir in der Lage mit den dreien eine große 6:0 Abwehr zu stellen. Und im Angriff können nun neben Manuel Scholz, Sandro Jooß und Alex Henze nun auch ein Arne Pick oder ein André Bluhm mal jenseits der „gestrichelten Line“ werfen. Die Mischung aus großen, kräftigen und kleinen, schnellen Leuten dürfte somit gelungen sein.
Die Mannschaft spielt stets vor zahlreichen Zuschauern und wird lautstark unterstützt, dennoch war die Heimbilanz in den letzten drei Jahren alles andere als berauschend. Sicher einer der Punkte, die heuer verbessert werden sollen bzw. müssen. Wie wird die Mannschaft es angehen, um vor eigenem Anhang erfolgreicher zu sein? Was können die Zuschauer noch zusätzlich tun, damit wieder mehr Punkte im Sportpark bleiben?
Die Zuschauer müssen einfach so weitermachen wie bisher. Es war sensationell, wie man letztes Jahr unterstützt wurde obwohl die Ergebnisse und teilweise auch die Leistung ausblieben. Hier nochmals ein Dank an unser tolles Publikum! Ich denke, es weiß jeder Spieler, dass er 1893% in die Waagschale werfen muss und wird, um dieses Jahr daheim wieder eine Macht zu werden!
Wie lautete das offizielle Saisonziel, was möchte die Vöhringer „Erste“ heuer erreichen?
Ich spreche ungern von Platzierungen. Deshalb ist das diesjährige Saisonziel, alle Punkte im Sportpark zu behalten und unseren Zuschauern wieder einen attraktiven Handball zu bieten. Sollte dies klappen, in Verbindung mit der letztjährigen Auswärtsbilanz, wären wir nicht gerade unzufrieden.
Wie schätzt Du die lokale Konkurrenz aus Blaustein und Gerhausen ein, und wer sind Deine Favoriten auf die Spitzenplätze der Liga?
Bei Blaustein ist abzuwarten wie sie den Trainerwechsel und die Abgänge drei ihrer wichtigsten Spieler verkraften. Mit ihrer ersten Sieben gehören sie sicherlich zum oberen Drittel der Liga. Gerhausen ist ein eingespieltes Team, das sicherlich für die eine oder andere Überraschung gut ist. Trotzdem hat man es als Aufsteiger im ersten Jahr immer schwer da der Sprung von Landesliga in die Württembergliga sehr groß ist. Vorne dürften sicherlich die Teams aus Deizisau, Wolfschlugen, Schwäbisch Gmünd und Zizishausen zu finden sein.
Die „Zweite musste nach dem „Abenteuer Landesliga“ postwendend wieder absteigen. Einige Routiniers haben aufgehört bzw. treten kürzer, dafür rücken etliche „Youngster“ nach. Wie ist die Lage beim SC Vöhringen II, bzw. wie ist die Mannschaft einzuschätzen. Was ist ihr in einer – sicherlich starken – Bezirksliga zuzutrauen?
Die Mannschaft besteht aus ausschließlich jungen und sehr talentierten Spielern. Es ist sicherlich schade dass einige Routiniers aufgehört haben. Dies heißt aber für die Jungen mehr Spielzeit, um sich weiter zu entwickeln. Um eine Einschätzung abzugeben muss ich ehrlich sagen, kenne ich die neu zusammengewürfelte Bezirksliga zu wenig. Für uns ist hier keine Platzierung wichtig sondern das Fördern, Ausbilden und Weiterentwickeln der jungen Spieler. Wir erhoffen uns dass wir durch diesen Weg auch wieder mehr Vöhringer Talente in die erste Mannschaft hochziehen können.