Quelle: Südwestpresse/Heidenheimer-Zeitung
Handball-Landesliga: Herbrechtingen/Bolheim besiegt Schnaitheim
Ein typisches Handball-Derby sahen die Zuschauer am Sonntagabend in der Bibrishalle zwischen der SG Herbrechtingen/Bolheim und der TSG Schnaitheim. Nach ausgeglichenem und spannendem Verlauf hatten die Gastgeber am Ende das Glück auf ihrer Seite und siegten knapp mit 25:24.
Herbrechtingen gegen Schnaitheim in der Bibrishalle/Herbrechtingen
Foto: Joachim Bozler
Schnaitheim hatte mit etwas Personalproblemen zu kämpfen, neben Florian Racs fiel auch Axel Herdener aus. Wie schon eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Vöhringen musste TSG-Trainer Thomas Feil auf Routinier Kay Pommerenke zurückgreifen. Das SHB-Trainergespann Jooß/Sigl konnte dagegen personell aus dem Vollen schöpfen, denn Dennis Wurelly war nach überstandener Verletzung wieder mit von der Partie.
Die zahlreichen Zuschauer sahen zunächst aber eine energische Schnaitheimer Mannschaft, die den besseren Start hatte. Steffen Sturm besorgte den ersten Treffer und als Oliver Aeugle, der beste Schnaitheimer an diesem Tag, mit zwei Toren von Linksaußen nachlegte, stand die Heimmannschaft schon gehörig unter Druck. Mit einem energischen Schlagwurf besorgte Sebastian Adam den ersten Treffer, danach merkte man, wie die Nervosität bei der Spielgemeinschaft mehr und mehr wich.
Wurelly glich mit zwei wuchtigen Rückraumwürfen zum 4:4 aus. Die Abwehr stand jetzt wieder besser und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Vor allem dem wendigen Oliver Aeugle hatten es die Schnaitheimer zu verdanken, dass sie immer wieder in Führung gehen konnten. Das von vielen technischen Fehlern geprägte Spiel warlange Zeit kein handballerischer Leckerbissen für die zahlreichen Handballfans.
Die stärkste Phase der SHB kam beim Stand von 8:10 nach einer genommenen Auszeit, als mit vier Toren in Folge die erste Führung in diesem Spiel (12:10) erzielt werden konnte. Hierbei setzte sich Stefan Hofmann mit schönen Toren vom Kreis des öfteren in Szene. Jetzt waren auch die Fans hellwach und dieBibrishalle brodelte. Der letzte Treffer in der ersten Halbzeit war aber den Gästen vorbehalten, so war beim Stand von 12:11 eine spannende zweite Halbzeit vorprogrammiert.
Der bessere Start in die zweite Hälfte gelang den Hausherren, die nach einem Ballgewinn durch Wurelly das 13:11 erzielten. Schnaitheim zeigte sich unbeeindruckt und holte sich mit drei Toren in Folge die Führung zurück. Jetzt entwickelte sich der erwartete Krimi, das zähe und weiter auf beiden Seiten mit technischen Fehlern behaftete Spiel ging langsam in die entscheidende Phase.
Nach dem 16:17 setzten sich die Torhüter auf beiden Seiten zunehmend in Szene und die Spannung stieg von Angriff zu Angriff. Durch schöne Kombinationen spielte Schnaitheim einen Drei-Tore-Vorsprung heraus (17:20) und schien einem Erfolg entgegen zu streben. Nach einem Fehlwurf von Wurelly setzte aber Stefan„Hoffe“ Hofmann energisch nach und verkürzte. Dies war der„Wachrüttler“, mit zwei weiteren Treffern gelang der SHB der 20:20-Ausgleich.
Jetzt musste sich zeigen, wer die besseren Nerven und die bessere Ausdauer hat. Die Gäste legten erneut zwei Treffer vor und hielten diesen Vorsprung bis bis fünf Minuten vor dem Ende. Doch die Gastgeber hielten dagegen, die flinken Andreas Schweigardt und Sebastian Adam nutzten zwei Schnaitheimer Fehlwürfe mit Kontertoren zum 24:24.
TSG-Trainer Thomas Feil nahm eine Auszeit, um wieder Ruhe ins Spiel zu bringen. Doch wieder verloren die verunsicherten Gäste den Ball im Angriff und gut eine Minute vor dem Ende ging die SHB durch Stefan Hofmann in Führung. Alle weitern Angriffe auf beiden Seiten scheiterten und so blieb es in einem sehr fairen Spiel beim 25:24 für Herbrechtingen/Bolheim.
Spielerisch blieben beide Mannschaften zwar unter ihren Möglichkeiten, aber aus den Reihen der Zuschauer hieß es hinterher:„So müssen Derbys sein, spannend bis zum Ende.“ jog
SG Herbrechtingen/Bolheim– TSG Schnaitheim 25:24 (12:11) SHB: Stängle, Jaros; Wurelly (4 Tore), Klotzbücher, Bayik (1), Kling (3/3), Ruoff, Huth (3), Kovacs (1), Hofmann (7), Lindner, Adam (4), Mailänder, Schweigardt (2) Schnaitheim: Kurz, Hotz; Ruoff (3), Maresch, Pommerenke (2), Bayer (2), Gruschka (2), Sturm (3/1),
Maier (4), Michael Aeugle (1), Oliver Aeugle (7) Zeitstrafen: SHB 2 (Wurelly, Kovacs)– Schnaitheim 1 (Pommerenke) Strafwürfe: SHB 3/alle verwandelt– Schnaitheim 4/2 Zuschauer: 500 Schiedsrichter: Cosalter/Pfeifer (Esslingen)