Quelle: Gäubote
SG-Rookies ziehen in die dritte Pokal-Runde ein
Handball: H2Ku Herrenberg gewinnt beim Württembergligisten SC Vöhringen mit 35:31
Augen zu und ab ins Tor? Dave Schadock (blaues Trikot) im Duell mit Vöhringens Torwart Adrian Pitschen GB-Foto: Eibner
Mit einem 35:31 (17:13)-Sieg beim Württembergligisten SC Vöhringen hat das Rookie-Team der SG H2Ku Herrenberg am gestrigen Mittwochabend die dritte Runde des HVW-Pokals erreicht.
Dass die Personaldecke dünn sein würde, das hatten die Verantwortlichen des Rookie-Teams vor der Partie der zweiten Verbandspokalrunde in Vöhringen gewusst. Doch letztlich schrumpfte das Personalangebot dann schon auf ein besorgniserregendes Maß zusammen. Nils Biedermann musste sich wegen einer Daumenverletzung letztlich doch abmelden und auch Robin Brandner musste kurzfristig passen. Er hat sich in einem A-Junioren-Bundesligaspiel mit dem TSV Wolfschlugen einen Zeh ausgekugelt. Eine schmerzhafte Verletzung, die einen Einsatz des Talents unmöglich machte. Damit nicht genug. Nach einer Viertelstunde humpelte in Vöhringen auch noch Marcel Kohler mit schmerzverzerrter Miene vom Feld. Er war beim Wurfversuch von einem Gegenspieler abgeräumt worden und auf dem Knie gelandet. "Ich hoffe, dass er am Wochenende wieder einsatzbereit ist", meinte Coach Tobias Klisch - der in diesem Fall auch als Kapitän der zweiten Mannschaft der SG sprach. Das Landesliga-Team bestreitet am Sonntag sein Spitzenspiel gegen die HSG Rietheim-Weilheim. Für diese Partie wird Kohler dringend gebraucht.
Die SG H2Ku kam in Vöhringen schwer ins Spiel. Über 1:6 und 4:8 sahen sich die Gäste nach rund 20 Minuten mit einem 5:11-Rückstand konfrontiert. "Wir hatten in der Anfangsphase zu wenig Leidenschaft und Engagement in der Abwehr und haben im Angriff nicht zielstrebig genug gespielt", monierte Klisch. Mit einer Auszeit rüttelte er seine Mannschaft wach. Und wie. Nach der kurzen Ansprache kassierte die SG in Durchgang eins nur noch zwei Gegentreffer, brachte den Ball im Angriff dafür aber zwölfmal im Tor unter. Begünstigt wurde die Wende auch durch eine Abwehrumstellung der Gastgeber, die Herrenberg mit der zunächst gespielten 3:2:1-Defensive gut im Griff gehabt hatten. "Sie haben dann für uns unverständlich auf 6:0 umgestellt", wunderte sich Klisch. Ihm und seinem Team kam das gelegen. Vor allem Christian Rau profitierte direkt nach der Auszeit. Er nahm sich auf halbrechter Position die Würfe aus dem Rückraum und brachte die SG mit vier Treffern in Folge heran. Obwohl Herrenberg in den abschließenden zehn Minuten des ersten Durchgangs drei Zeitstrafen kassierte, hatte das Team die Partie bis zur Pause gedreht und ging mit einer 17:13-Führung in die Pause.
Natürlich hatte die Aufholjagd unter den personellen Bedingungen Kraft gekostet. Nicht zuletzt deshalb stellte Klisch zur zweiten Halbzeit in Absprache mit Axel Kromer, Trainer des Drittliga-Teams der SG, von der sehr laufintensiven 3:2:1-Deckung auf eine seitlich verschobene 5:1-Abwehr um. Das benötige eine kurze Phase der Eingewöhnung, in der Vöhringen um zwei Treffer verkürzen konnte. Doch dann nahm die SG das Heft des Handelns wieder fest in die Hand und entschied die Partie relativ früh. Über 21:16 (40.) setzte sich die Mannschaft bis zehn Minuten vor dem Ende auf 31:22 ab. "Da war das Spiel gelaufen und wir haben nach einer Auszeit dann noch einmal durchgewechselt", sagt Klisch. So durfte der für den zuvor stark haltenden Torwart Daniel Rebmann eingewechselte Nick Ellenberger bereits ab der 40. Minute Spielpraxis sammeln. Und in den abschließenden fünf Minuten konnte auch der dritte Torwart Sven Rinderknecht zeigen, was er auf dem Kasten hat. Er setzte mit einer sehenswerten Parade bei einem freien Wurf den Schlusspunkt unter den insgesamt gesehen souveränen Auswärtssieg.
SG H2Ku Herrenberg: Rebmann, Ellenberger, Rinderknecht (alle im Tor), Schadock (3), Maier (2), Soteras-Merz (9), Fritz (5/2), Kandilas (3), Rau (9), Jung (1), Kuppinger (3), Kohler
SC Vöhringen: Pitschen, Neckermann (beide im Tor), Hermann (1), Ostheimer (3), Schröder (5), Henze (4), Stanciu (5), Bucher (1), Jahn (5/1), Sailer, Jooß (4/3), Schramm, Scholz (4)