Handball: TSG-Trainer Zeiler bemängelt fehlenden Willen seiner Spieler
Vor dem Spiel der TSG-Handballer gegen Lustenau übt der Coach harsche Kritik
„Bisher ist vieles nicht gut gelaufen“: TSG-Trainer Bernhard Zeiler fordert von seinen Spielern mehr Engagement. (Foto: Scherwinski)
Von Markus Riedl
Ehingen Die Saison ist für die Bezirksliga-Handballer des TSG Ehingen im Prinzip gelaufen. Nach oben geht in der Tabelle schon lange nichts mehr, und auch mit dem Abstieg dürften die Ehinger nichts mehr zu tun haben. Eigentlich könnten sie sich vor dem Spiel gegen den HC Lustenau am Sonntag (17 Uhr, Längenfeldhalle) in Ruhe darauf besinnen, einen unverkrampften Auftritt hinzulegen, der für die schwache Leistung aus dem Hinspiel (13:29) entschädigt.
Doch Trainer Bernhard Zeiler hat Gründe, dafür, dass ihm nach einem lockeren Saisonausklang derzeit nicht der Sinn steht. Die laxe Art, mit der sein Team auftritt, macht dem Coach zu schaffen. Festgemacht an der indiskutablen Chancenverwertung aus dem vergangenen Spiel gegen Bregenz sagt er: „Man kann entweder die Vorgaben akzeptieren, gerade beim Gegenstoß flach werfen und damit die Trefferchance erhöhen, oder man kann sagen, das ist mir scheißegal.“ Das sei nicht nur Kopfsache, sondern vor allem eine Sache des Willens. „Wenn der nicht vorhanden ist – naja“, sagt Zeiler.
Gegen den HC Lustenau muss jedenfalls mehr her als die nicht bezirksligatauglichen 13 Treffer aus dem Hinspiel, zumal die Österreicher einen starken Torhüter zwischen den Pfosten haben. „Im Hinspiel haben wir den förmlich erschossen oder Löcher in die Wand neben dem Tor gezimmert“, erinnert sich Zeiler. Schwache Abschlüsse und starke Keeper – das passt eben nicht zusammen.
Ob die Ehinger bis zum Samstagabend wieder zu einer mentalen Spannung finden, die gegen den Tabellenzweiten zumindest eine respektable Vorstellung ermöglicht, hängt von der Einstellung der Spieler ab. „Die Mannschaft ist in zwei Jahren zwei Mal abgestiegen, diese Liga hat sie sich zuzuschreiben“, sagt Zeiler. „Wenn sie sich im Mittelfeld aufhalten wollen, dann ist das ihre Sache.“ Harte Worte.
Ob der Coach bereit ist, auch in der kommenden Saison bei der TSG an der Seitenlinie zu stehen, ist indes offen. In Söflingen, wo Zeiler parallel Co-Trainer ist, hat er schon verlängert. „Wie es in Ehingen weitergeht, hängt von anstehenden Gesprächen und den Planungen für die nächste Saison ab, die wir gut angehen können, weil die Spielzeit im Grunde erledigt ist“, sagt der Trainer. „Denn bisher ist vieles nicht gut gelaufen.“
(Erschienen: 08.03.2013 18:25) Schwäbische-Zeitung/Ehingen