Quelle: Nürtinger Zeitung
An Fasching nichts zu lachen
Handball-Württembergliga Süd: Der TSV Zizishausen verliert Platz zwei langsam aus den Augen
Nichts zu lachen gab es für den TSV Zizishausen am Faschingswochenende. Auch beim TV Reichenbach musste das Team von Trainer Vasile Oprea bei der 26:27 (13:9)-Niederlage beide Punkte abgeben, und das, obwohl die Gäste bis zur 55. Minute fast ständig vorn lagen.
Dritte Pleite binnen einer Woche: Der TSV Zizishausen (im Bild Simon Müller) verlor in Reichenbach mit 26:27 und läuft Gefahr, Platz zwei aus den Augen zu verlieren. Foto: Urtel
Mit dem dritten Misserfolgserlebnis innerhalb einer Woche, den HVW-Pokal hinzugenommen, scheinen die „Schnaken“ den zweiten Tabellenplatz langsam aus den Augen zu verlieren. In einem spielerisch schwachen, von vielen technischen Fehlern geprägten Württembergliga-Derby setzten sich die Gastgeber dank ihres großen Kampfgeists am Ende knapp durch und verschafften sich etwas Luft zu den hinteren Tabellenplätzen. Nach der ausgeglichenen Anfangsphase bis zum 5:5 (11.) setzten sich die Gäste durch Treffer von Sascha Hartl und Julian Baum erstmals auf 7:5 ab (15.). Torhüter Fabian Goldfuß trug mit einigen guten Paraden wesentlich dazu bei, dass die „Schnaken“ zur Pause mit 13:9 vorne lagen. Nach Wiederbeginn trafen Mark Reinl und Julian Baum zum 15:9 und es schien sich der standesgemäße Sieg anzudeuten. Spielerisch war’s zwar nicht unbedingt überzeugend, aber immerhin. Doch die Gastgeber hielten mit drei Treffern in Folge die Glut am Glimmen und kamen auch trotz Unterzahl wieder auf 12:15 durch Christoph Maile heran (36.). Zizishausen zog erneut durch Niklas Minsch und Baum auf 18:13 weg (39.), verlor aber in der immer hektischer werdenden Atmosphäre zusehends die spielerische Linie und schloss oft viel zu überhastet und unvorbereitet ab. Reichenbach erzielte vier Treffer in Folge zum 16:18 (44.), und TSVZ-Keeper Goldfuß hatte mit drei Glanztaten sogar noch weit Schlimmeres verhindert. Die Gäste fingen sich nochmals und lagen nach zwei Treffern von Tom Kußmann, der den verletzten Georgios Chatzigietim am Kreis gut vertrat, wieder mit 21:17 vorn (48.). Bis zum 24:21 (53.) behaupteten die Zizishäuser ihren Vorsprung, brachen dann aber in der Schlussphase körperlich und mental völlig ein. Zizishausens Trainer Vasile Oprea meinte anschließend: „Angesichts des Trainings unter der Woche, bei dem teilweise nur vier Spieler anwesend waren, haben wir eigentlich ganz gut gespielt. Aber am Ende fehlte uns die Kraft.“
Bei Spitzenreiter TSV Deizisau wird es ganz schwer, den Abwärtstrend zu stoppen
Sein Team fand in den Schlussminuten kein Mittel gegen die aggressive Reichenbacher Deckung und machte unter Zeitdruck zu viele Fehler. Die Hausherren nahmen nun richtig Fahrt auf und zogen mit fünf Treffern in Folge an den völlig konsternierten Zizishäusern vorbei. Strohmeier erzielte zwei Minuten vor dem Spielende die Führung zum 25:24, Bastian Schüder ließ noch das 26:24 folgen und sorgte für Jubelstimmung unter den einheimischen Fans. Reinl gelang zwar im Gegenzug noch der Anschlusstreffer zum 25:26, aber Jochen Masching sicherte mit einem verwandelten Strafwurf zum 27:25 den Sieg für den TVR. Am kommenden Wochenende geht es zum Tabellenführer TSV Deizisau. Noch ist der TSV Zizishausen Tabellendritter, also kann man von einem Spitzenspiel sprechen. Aber aufgrund der Verletzungsprobleme und den zuletzt gezeigten Leistungen kann man kaum auf einen Erfolg gegen die seit neun Spielen siegreichen Deizisauer hoffen.
Statistik:
TV Reichenbach – TSV Zizishausen 27:26
TV Reichenbach: Stockburger, Bayer; Häußermann (2), Bösel, Schulze, Bartl, Mayr (1), Tonn (2), Roos (2), Masching (5/4), Saulich (2), Schüder (5/1), Maile (4), Radosic (1), Strohmaier (3).
TSV Zizishausen: Goldfuß, Blechinger; Minsch (2), Hartl (5), Geißler, Effenberger, J. Baum (4), Müller (1), Dreimann (1), Schorr, Kußmann (4), M. Baum (4/4), Reinl (5).
Schiedsrichter: Banzhaf/Ernst (TSV Eningen).
Zeitstrafen: Radosic (3), Masching (2), Mayr, Tonn – Hartl, Geißler, Reinl, Kußmann, Dreimann.
Rote Karten: Roos (TVR) nach Foul beim Konter (22.) und Radosic (TVR) nach der dritten Zeitstrafe (51.).
Siebenmeter: 5/5 – 4/4.