Quelle: Esslinger Zeitung
Ein Klassenunterschied
Der TSV Wolfschlugen setzt sich in der Handball-Württembergliga beim TV Reichenbach klar mit 33:27 durch
Die Abwehr um Wolfschlugens Henning Richter (links) steht kompakt und macht es Fabian Tonn und den Reichenbachern schwer, zum Torerfolg zu kommen. Foto: Rudel
Reichenbach - Eine kleine Durststrecke lag hinter dem Handball-Württembergligisten TSV Wolfschlugen vor der Partie beim TV Reichenbach. Beim Aufsteiger setzte sich die ambitionierte Mannschaft dann aber deutlich mit 33:27 (20:13) durch. Die Wolfschlugener bestimmten über weite Strecken die Begegnung - beim TVR lief hingegen nur wenig zusammen.
Das hatten sich die Reichenbacher nach dem Überraschungserfolg beim TSV Blaustein (27:24) anders erhofft. Stattdessen war gegen die überlegenen Wolfschlugener schnell klar, dass die Heimmannschaft nur mit einer nahezu fehlerfreien Leistung Chancen auf einen Punktgewinn oder einen Sieg haben würde. Die Mannschaft von Trainer Daniel Mayr agierte häufig unkonzentriert, ließ zu viele Chancen ungenutzt und verteidigte zu zaghaft. „Wir hatten uns viel vorgenommen. Aber die Aggressivität in der Abwehr hat gefehlt. Wir haben nie ins Spiel gefunden“, sagte Mayr, der neidlos anerkannte: „Wolfschlugen war einfach besser. Über weite Strecken war es ein Klassenunterschied.“ Der TVR machte es den Gästen einfach. Die Wolf-schlugener spielten ihre Angriffe konsequent zu Ende und bauten so in Hälfte eins den Vorsprung kontinuierlich auf acht Treffer zum 19:11 (26. Minute) aus. Reichenbach hatte wenig entgegenzusetzen, scheiterte am eigenen Unvermögen, an Pfosten und Latte oder an TSV-Schlussmann Benjamin Hauptvogel. „In Durchgang eins haben wir uns den Vorsprung erarbeitet und mit einer guten Abwehrarbeit den Grundstein für diesen Sieg gelegt“, sagte Wolfschlugens Coach Lars Schwend. Nach dem Seitenwechsel bot sich ein ähnliches Bild. Es dauerte über zehn Minuten, ehe die Reichenbacher wieder ein Tor erzielten. Und das war bezeichnenderweise ein Siebenmeter, verwandelt von Heiner Mayer zum 14:25 (41.). Auf der Gegenseite machten die Wolfschlugener nahezu aus jeder Möglichkeit einen Treffer und zogen so auf zwischenzeitlich zwölf Tore davon (14:26/43.). In dieser Phase des Spiels war es TVR-Torhüter Jonas Bayer, der zwei Siebenmeter von Wolfschlugens Dominik Merkle parierte und so einen noch größeren Rückstand seines Teams verhinderte. Wolfschlugen nahm etwas das Tempo raus, ließ die Reichenbacher aber nicht mehr näher als auf fünf Tore herankommen. „Die Verteidigung war gut, aber wir hätten auch unter 25 Gegentoren bleiben können. Das waren insgesamt zu viele Gegenstoßtore“, bemängelte Schwend und ergänzte: „Man hat gemerkt, wie schnell es gehen kann.“ Der TVR verkürzte zwischen der 43. und 52. Minute von zwölf Toren Rückstand auf sechs. Wirklich in Gefahr war der TSV-Sieg aber auch in dieser Phase nicht. „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Sie hat nach den zwei Niederlagen Charakter gezeigt und ist sehr kompakt aufgetreten“, lobte Schwend. Sein Gegenüber Mayr will die Begegnung nun schnell abhaken und weiterhin von Spiel zu Spiel denken. In der kommenden Partie erhofft sich der Trainer dann eine bessere Einstellung und erneut Punkte für den Klassenverbleib. Die Wolfschlugener verteidigten mit diesem Erfolg den dritten Platz.
Statistik:
TV Reichenbach: Stockburger, Bayer; Schulze, Roos (3), Mäntele (2/1), Strohmaier (2), Heiner Mayr (2/1), Bartl, Masching, Schüder (8), Saulich, Tonn (5), Häußermann (5), Woischke.
TSV Wolfschlugen: Hauptvogel, Funk; Sokele (5), Merkle (3/2), Sailer (1), Richter (4), Falk (6), Rapp (2), Massong, Falkenburger (1), Rieger, Lorenz (1), Schmieder (8), Klimmer (2).
Schiedsrichter: Bortot / Hummel (Großengstingen).
Zuschauer: 300.
Zeitstrafen: 12:4 - drei Mal zwei Minuten für Bartl (Reichenbach), ein Mal zwei Minuten für Schüder, Saulich, Tonn (Reichenbach), Merkle, Schmieder (Wolfschlugen).
Rote Karte:Bartl (42./Reichenbach).
Beste Spieler: Richter, Sokele / Tonn.