Quelle: www.schwaebische.de
HSG-Bezirksligist ärgert den Spitzenreiter
Spitzenreiter SC Vöhringen II muss sich in der Handball-Bezirksliga mächtig strecken
Kaum ein Durchkommen: Tobias Oschwald (rechts) und seine HSG Friedrichshafen-Fischbach werden vom Spitzenreiter aus Vöhringen erfolgreich gebremst. (Foto: Günter Kram)Von Thomas Schlichte
Friedrichshafen Während der unangefochtene Spitzenreiter SC Vöhringen II nach dem Abpfiff mitunter enttäuscht wirkte, ließ sich die HSG Friedrichshafen-Fischbach von ihrem Anhang in der Häfler Bodenseesporthalle feiern. Der Aufsteiger hatte dem kommenden Meister zum 26:28-Endstand alles abverlangt, kämpfte über 60 packende Minuten beherzt.
Schon im Hinspiel hatte der Liganeuling dem Meisterschaftsfavoriten eine offene Partie geboten, gewann das Spiel am Ende sogar knapp mit 27:26. Dass es dieses Mal für das Team von Coach Ralf Becker nicht für die nächste Überraschung reichte, lag vor allem an den ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel sowie der Wurfausbeute des ersten Abschnitts. 15:11 lag der Tabellenführer aus Vöhringen zur Pause vorne – und das verdient. „Wenn wir nach der ersten Hälfte nur zwei Tore Rückstand haben, ist vielleicht mehr drin“, sagte Becker. Schließlich leisteten sich Spielmacher Tobias Owegeser und Nebenleute in den ersten 30 Minuten unter dem Strich weniger Fehlwürfe und weggeworfene Bälle vor dem gegnerischen Tor.
Zurück zur angesprochenen Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit. Da agierte die Häfler Spielgemeinschaft kurzfristig sogar in doppelter Überzahl, zeigte aber von der Siebenmeterlinie wieder einmal Nerven. Patrick Winghardt scheiterte an SCV-Torwart Tobias Heinrich, Nils Gorzalka setzte seinen Strafwurf an den Pfosten und Martin Westerholt warf seinen Siebenmeter daneben. Im Anschluss blieb im Gegenstoß erneut Heinrich gegen Winghardt der Sieger – 11:17 nach 35 Minuten. In der Folge setzte sich der Meister ohne allzu große Gegenwehr der HSG locker auf 21:13 ab (40.). Die Vorentscheidung? Weit gefehlt, denn die Hausherren gaben sich nicht geschlagen. Kreisläufer Andreas Baumann leitete mit zwei Treffern in Serie die Häfler Aufholjagd ein und erzielte in der 52. Minute sogar den 21:23-Anschlusstreffer.
Nach dritter Zeitstrafe ist Schluss
Die Vöhringer Reserve wackelte, fiel aber nicht um. Und das auch, weil Patrick Schleicher aus dem Rückraum mit verdeckten Schlag- und Hüftwürfen für schöne Tore und ein anerkennendes Raunen auf der Tribüne sorgte. Zu diesem Zeitpunkt durfte Owegeser nach der dritten Zeitstrafe – gleichbedeutend mit der Roten Karte – bereits zuschauen, kurz darauf bekam er auf der Tribüne Besuch von Friedrichshafens Klaus Schmidt – ebenfalls Rot. Beide unterhielten sich angeregt und sahen, dass sich der Liganeuling wie schon im Hinspiel richtig gut geschlagen hatte. Für den Schlusspunkt zum 26:28-Endstand aus Häfler Sicht sorgte HSG-Youngster Markus Schöberl, der – wie Janik Weisner – ein tolles Debüt in der „Ersten“ des Aufsteigers feierte.
Die HSG bleibt damit vorerst auf Rang sieben und muss am kommenden Sonntag, 4. März, ab 17 Uhr beim Tabellensechsten SC Lehr antreten.