Der TSV stellt sich selbst ein Bein
Handball: Württembergliga Süd: TSV Bad Saulgau – HSG Ostfildern 25:32 (14:15)
BAD SAULGAU (tl) – Der TSV Bad Saulgau hat in der fast voll besetzten Kronriedhalle mit einer 25:32-Niederlage gegen den Tabellennachbarn Ostfildern im Kampf um den Klassenerhalt einen weiteren Rückschlag erlitten. Nach glänzendem Start und einer schnellen 4:1 Führung nach Treffern von Gabriel Stanciu und Heiko Herrmann dachte noch niemand in der Halle, dass sich im zweiten Abschnitt ein „Handballdrama“ abspielen sollte. Selbstbewusst agierten die Spieler von Trainer Günther Hejny und hielten den Gegner in Schach – aber nur in den ersten zehn Minuten. Dann waren es die HSG-Akteure Hannes Grundler, Florian Falk und Rückraum-Shooter Marc Schwöbel, die immer wieder die Abwehr der Hausherren „austanzten“ und trotz einem gut aufgelegten Torhüter Henrik Utoft verwandeln konnten. Schon in der 16. Minute stand es dann 7:6 für den Gegner. Zu allem Unglück brach sich Sven Biselli noch bei einem Zusammenstoß mit dem Gegner den Mittelhandknochen und fällt wie seine Kollegen Peter Földi, Frederik Söder und Kapitän Janos Csele für längere Zeit aus. Der TSV ließ sich jedoch nicht aus der Fassung bringen und sorgte durch wiederum Heiko Herrmann und Gabriel Stanciu dafür, dass der Vorsprung der HSG nicht allzu groß wurde. So ging es beim Stande von 14:15 in die Halbzeitpause.
In der Folge häuften sich die Fehler beim TSV, der nun gegen die offensive Deckung der Gäste kein wirksames Mittel hatte. Völlig frei wurden einhundertprozentige Chancen verworfen oder der starke HSG-Keeper Sebastian Dunz wehrte ab. Trotzdem kam der TSV wieder an die Gäste ran und konnte in der 40. Minute sogar den Ausgleich zum 19:19 erzielen. Wer dann glaubte, dass nun ein Ruck durch die Mannschaft ging, sah sich getäuscht. Die Unsicherheit wuchs stattdessen, Abspielfehler häuften sich, mit hängenden Schultern liefen die Hejny-Spieler zeitweise übers Parkett und bauten so den Gegner immer mehr auf. Obwohl David Bakos glänzend parierte, wurde der Abstand zwischen der HSG und dem TSV immer größer. Nur Daniel Matt und Heiko Herrmann trafen in den letzten Minuten noch für den TSV, sonst wurden die meisten Angriffe „versemmelt“. Der 32:25-Sieg ging deshalb verdientermaßen an Ostfildern.
„Wir haben uns selbst geschlagen. Die Vorbereitung auf dieses Spiel war sehr intensiv und auch ganz gut. Doch wir haben viele sehr junge Spieler. Es ist psychologisch sehr problematisch für sie, wenn sie Chancen vergeben. Je mehr, desto unsicherer werden sie“, analysierte ein niedergeschlagener Coach Günther Hejny das Spiel im anschließenden Pressegespräch. „Ich weiß, dass es jetzt immer schwerer wird mit dem Ziel „Klassenerhalt“. Doch wir können jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Das Spiel müssen wir abhaken. Am Sonntag geht’s nach Zizishausen, das Team könnte uns vielleicht etwas besser liegen. Wir werden anders wie heute um jeden Zentimeter kämpfen“, sagte Hejny. Weiter versprach er, dass sich sein Team vor allem in der eigenen Halle nicht mehr kampflos ergeben werden wird. „So dürfen wir uns nicht mehr präsentieren“, sagte Hejny. Abfahrt der Fahrgemeinschaften zum nächsten Spiel nach Zizishausen am Sonntag ist um 14 Uhr beim Jungen Kunsthaus an der Kaiserstraße. Spielbeginn ist um 17 Uhr.
Besser als die „Erste“ machte es die zweite Mannschaft des TSV, die im Vorspiel Burlafingen/Ulm mit 28:24 besiegte. Auch die männliche A-Jugend von Alexander Osswald konnte den alten Rivalen Wangen mit 30:25 besiegen und ebenso erfreulich für den TSV ist, dass die weibliche C-Jugend mit einem deutlichen 27:11-Sieg in Schemmerhofen ihre Tabellenführung festigte. Die männliche B-Jugend unterlag in Lehr mit 16:19 und auch die männliche C-Jugend verlor sehr deutlich gegen den Favoriten Friedrichshafen/Fischbach mit 19:46. Ebenso musste sich die D2-Jugend gegen Wangen und Friedrichshafen/Fischbach geschlagen geben. Die „Dritte“ überraschend in Bad Buchau mit 28:32.
TSV Bad Saulgau: Bakos, Gebele (beide im Tor), Heck, Stanciu (9/davon 4 Siebenmeter), Luib (1), Matt (7), Mett, Herrmann (5), Zimmerer (1), Biselli, Robotka, Engler (1), Kottan (1).