Jetzt geht es um die Wurst!
Aufstiegsrelegation: TSV Bad Saulgau – HSG Ostfildern (Samstag, 18 Uhr Kronriedhalle)
Bad Saulgau (tl) – Für den TSV Bad Saulgau geht es ums Ganze. Motiviert bis in die Haarspitzen tritt das Team von Coach Claus Ammann am heutigen Samstag um 18 Uhr in der Kronriedhalle zum ersten Relegationsspiel um den Aufstieg in die Württembergliga Süd gegen die HSG Ostfildern an. Ostfildern ist Zweiter der Landesliga-Staffel 2 und möchte ebenfalls wie der TSV im nächsten Jahr eine Klasse höher spielen. Der dritte im Bunde ist das TEAM Esslingen, das möglicherweise noch stärker einzuschätzen ist als die HSG Ostfildern. Die beiden Mannschaften treffen am 10. Mai um 20 Uhr in Ostfildern-Ruit aufeinander, der TSV muss dann am Samstag, den 17. Mai um 18 Uhr in Esslingen antreten. Der Sieger aus allen drei Partien wird im direkten Vergleich ermittelt und steigt auf.
Schon drei Wochen lang – seit dem 44:21-Kantersieg im letzten Saisonspiel gegen Wangen-Börtlingen - gibt es in Handball-Saulgau kaum ein anderes Thema als die Relegation. Dabei stellten sich Fans, Verantwortliche und Spieler die Frage: Wie steht der TSV im Leistungsvergleich da? Trainer Claus Ammann beobachtete die gegnerischen Mannschaften sowohl per Video und besuchte vor kurzem ein Turnier, bei dem beide Teams auftraten und auch gegeneinander spielten. Doch so richtige Erkenntnisse konnte er nicht gewinnen, da beide Mannschaften nicht in Bestbesetzung auftraten. „Wir werden alle etwa auf dem gleichen Level sein“, vermutet Ammann. „Bei solch einem wichtigen Turnier entscheiden der Kopf und die Nerven“, weiß der Trainer. Ammann versuchte gleich nach dem letzten Saisonspiel den Druck herauszunehmen und Normalität einkehren zu lassen. „Wir haben nichts Außergewöhnliches gemacht und normal weiter trainiert. Wir sind viel weiter gekommen, als man erwarten konnte. Dennoch möchten wir jetzt natürlich unser größtes Ziel auch noch erreichen“, lässt der Coach wissen. Um besonders fit zu sein, legte die Mannschaft sogar am 1. Mai eine Trainingseinheit ein. Spieler wie Fans brennen förmlich auf das Match. Sogar aus Meßkirch und Steißlingen haben sich Fans angekündigt, um den TSV bei der „Mission Aufstieg“ zu unterstützen.
Auch Ostfildern ließ verkünden, mit zwei Fanbussen zum Spiel zu kommen, um gleich im ersten Relegationsspiel ein Zeichen setzen zu können. Das Trainergespann Michael Schwöbel / Matthias Wichary kann auf ein sehr junges Team verweisen. Das Durchschnittsalter beträgt nur wenig über 21 Jahre. Der TSV kennt die HSG aus den Jahren 2008 bis 2012 – damals spielte man gemeinsam in der Württembergliga. Doch aus dieser Zeit sind nur noch wenige Akteure dabei. Hannes Grundler war früher schon mit seinen beiden Brüdern Dreh- und Angelpunkt des Spiels der HSG, er sorgt auch heute noch für viele Treffer und übernimmt in entscheidenden Situationen die Verantwortung. Torhüter Sebastian Dunz war früher ebenfalls schon dabei und ist dem TSV noch gut in Erinnerung. Er brachte so manchen Angreifer zur Verzweiflung und hatte seinen Anteil an einigen Siegen der Spielgemeinschaft gegen Bad Saulgau. „Ich weiß, dass der Torhüter gut ist, aber wir haben mit David Bakos auch einen sehr guten Keeper, dann sind wir ja da wieder eben. Wir haben uns auf diesen Gegner vorbereitet und haben zwei, drei Schwerpunkte für unser Spiel festgelegt, die wir aber jederzeit wieder ändern können“, sagt TSV-Trainer Claus Ammann. „Ostfildern spielt einen sehr schnellen Handball mit einem gefährlichen Kreisläufer sowie guten Schützen und sie haben eine sehr gute, agile Abwehr, die stets den Ball führenden Spieler attackiert. Aber auch wir werden schnell spielen, denn ich habe ja gute Wechselmöglichkeiten. In den ersten 20 Minuten wird dies deshalb möglicherweise ein sehr schnelles Spiel“, vermutet Ammann.
„Meine Spieler sind bislang noch ruhig und gelassen. Wir freuen uns auf das Match mit sicherlich sehr vielen Zuschauern. Das ist Gänsehaut-Feeling und das müssen wir mitnehmen. Unser Gegner steht genauso unter Druck wie wir, mal sehen, wer besser damit umgehen kann. Wir haben vielleicht den kleinen psychologischen Vorteil, dass das erste Spiel ein Heimspiel ist und wir dann unsere Gegner beobachten können. Allerdings muss ein Sieg her, sonst gibt’s kaum eine Chance mehr“, sagt Claus Ammann.
Auch der stellvertretende Abteilungsvorsitzende Ralf Gebele fiebert dem Spiel entgegen. „Mein Ziel war Platz fünf bis acht. Jetzt sind wir Zweiter, da erübrigt sich jeder Kommentar. Alles was jetzt kommt ist das Sahnehäubchen. Wir sind mental stark genug, um mit unseren Super-Zuschauern eventuell sogar noch mehr zu erreichen“, sagt Gebele.
TSV: Bakos, Bruckmaier (beide im Tor), Kohler, Michelberger, Luib, Gaspar, Csele, Hillenbrand, Osswald, Matt, Engler, Kruse, Kohler. Söder, Reck.