Quelle: Homepage SC Vöhringen
"Ich bin heute wirklich zufrieden mit meinen Jungs. Sie haben ihr bestes Auswärtsspiel im bisherigen Saisonverlauf abgeliefert. Das war aber auch nötig, um gegen eine starke Mannschaft die Oberhand zu behalten.", meinte der sympathische Gmünder Trainer Michael Hieber nach dem Spiel. Damit traf er den Nagel auf den Kopf: trotz einer prima Vorstellung reichte es nicht ganz für die Vöhringer. Der TSB Schwäbisch Gmünd nahm in einem guten Württembergliga-Spiel beim 32:30 (17:14) am Ende verdient beide Punkte mit.
Die Gäste legten durch ihre beiden besten Spieler Wolfang Bächle und Aaron Fröhlich zum 1:2 auf Vöhringer Sicht vor. Christian Bucher und George Stanciu erzielten das 3:2, in der Abwehr standen die Rot-Weißen sicher und bekämpften die körperlich deutlich überlegene Rückraumreihe mit großer Leidenschaft. Auch Luka Orsolic hatte einen sehr guten Tag erwischt und konnte früh die ersten Bälle entschärfen. Auf der Gegenseite stand mit Sebastian Fabian allerdings ebenfalls ein reflexstarker Keeper, so dass sich vorest kein Team einen Vorteil erspielen konnte. Bis zum 7:6 legten zweimal Christian Bucher, Sandro Jooß und Martin Komprecht stets eine knappe Führung vor. Die Gelb-Blauen glichen aus, und dann gab der Hüne Djibril M'Bengue eine Kostprobe seiner beeindruckenden Wurfstärke und erzielte mit zwei Rückraumknallern das 8:9. Martin Komprecht, vorne wie hinten überzeugend, glich zum 9:9 aus ehe der TSB erstmalig mit zwei Toren in Führung ging: 9:11. Das zehnte Vöhringer Tor wurde besonders gefeiert: nach fast halbjähriger Verletzungspause war es Arne Pick, der die Harzkugel im Netz versenkte. Gmünd nutzte dann eine Überzahl geschickt aus und erhöhte auf 11:14, Sandro Jooß traf schön in den Winkel und Manuel Scholz erzielte das 12:15. Dominik Sos verwandelte auf der Gegenseite einen Strafwurf, Arne Pick - der mit einem hervorragend Spiel zeigte, warum er von seinen Mitspielern schmerzlich vermisst wurde, stellte auf 14:16. Das letzte Tor vor der Halbzeit gehörte dann aber den Gästen, als der schnelle Wolfgang Bächle entwischte.
Auch nach Wiederbeginn konnten die Wielandstädter vorerst den Anschluß halten: Manuel Scholz zum 16:18, Sven Schröder erzielte das 17:19. Dann blieben zwei gute Einwurfchancen liegen, und schon lag man 17:21 im Hintertreffen. George Stanciu erzielte mit großem Einsatz das 18:22, Gmünds Sebastian Frey konterte vom Kreis. Dann hatten die Gastgeber Pech, Kevin Jähn's Strafwurf klatschte nur an die Latte und von dort einem Gegenspieler in die Hände, beim 18:24 war der Rückstand schon sehr deutlich, der Favorit schien auf einen sicheren Sieg zuzusteuern. Arne Pick, Christian Bucher und George Stanciu hielten mit ihren Treffern zum 21:26 dagegen, Wolfgang Bächle versenkte einen Gegenstoß zum 21:27. Doch der Vöhringer Kampfgeist war ungebrochen, trotz Unterzahl schaffte man die Annäherung: Arne Pick aus der Distanz und per Siebenmeter, und als Christian Bucher nach toller Orsolic-Parade und sensationellem "Coast to Coast"-Anspiel von Pick zum 24:27 einwarf (49. Minute), schien auf einmal wieder alles möglich. Der starke TSB-Spielmacher Aaron Fröhlich setzte den Ball zum 24:28 ins Netz, Arne Pick hielt mit dem 25. SCV-Tor dagegen. Philipp Schwenk kassierte eine Zeitstrafe - das sollte die Entscheidung sein. Die alte Vöhringer Überzahlschwäche kam zum Tragen, anstatt nach Ballgewinnen zweimal die Chance zum Anschluss nutzen zu können, vergab man nach unklugen Entscheidungen. Schwäbisch Gmünd nutzte dies clever aus, erhöhte durch Patrick Schamberger auf 25:31, nach Dominik Sos' 26:32 waren es plötzlich wieder sechs Tore Differenz. Vom Publikum unermüdlich angefeuert, kämpften die Rot-Weißen um ein gutes Ergebnis und wurden belohnt: Luka Orsolic parierte mehrmals in Folge, Arne Pick wuchtete den Ball zweimal ins Netz, Alex Henze war vom Kreis erfolgeich, und Tobi Hermann lief wenige Sekunden vor Spielende noch einen erfolgreichen Gegenstoß. Die Vöhringer hatten sich dem Favoriten in vielen Situationen ebenbürtig gezeigt, denn gewannen die Gäste am Ende verdient, weil sie in den den entscheidenden Situationen einfach weniger Fehler produzierten. Michael Hieber lobte nach dem Spiel auch den Vöhringer Anhang - "großartige Stimmung" - der seine Mannen trotz der Niederlage für eine gute Leistung feierte.
SC Vöhringen: Luka Orsolic, Manuel Neckermann; Andre Bluhm, Sven Schröder (1), Alexander Henze (1), George Stanciu (3), Arne Pick (9/2), Christian Bucher (5), Kevin Jähn, Sandro Jooß (3), Tobias Hermann (2), Martin Komprecht (2), Manuel Scholz (4), Oliver Aeugle.
TSB Schwäbisch Gmünd: Christoph Engler, Sebastian Fabian; Simon Frey (1), Patrick Schamberger (1), Christian Waibel, Aaron Fröhlich (6), Matthias Czypull, Philipp Schwenk (1), Johannes Frey (3), Wolfgang Bächle (8), Dominik Sos (6/5), Djibril M'Bengue (6).
Siebenmeter:
SCV: 4/2 (Fabian pariert gegen Jähn, Jähn an die Latte)
TSB: 5/5
Zeitstrafen:
SCV: 5 (Neckermann, Schröder, Henze, Jähn, Hermann)
TSB: 5 (Czypull 2x, Schwenk 2x, M'Bengue)