Quelle:Bericht aus der Nürtinger Zeitung (20.01.14)
Allen Widrigkeiten getrotzt
Von Wolfgang Stoll
Der TSV Wolfschlugen bleibt den Spitzenmannschaften der Württembergliga Süd auf den Fersen. Eine Woche nach der unglücklichen Niederlage im Derby beim TSV Zizishausen bezwangen die „Hexenbanner“ den HC Wernau mit 30:25 (19:15) Toren – und das trotz einiger Probleme.
Allen war klar, dass mit dem HC Wernau ein schwerer Brocken in den Wolfschlugener Hexenkessel kommt, dementsprechend engagiert gingen die Rot-Weißen zu Werke. Am Schluss wurde aber doch ein klarer Erfolg eingefahren. Alle Widrigkeiten nach dem Zizishausen-Spiel versuchte man auszublenden. Das gelang auch ganz gut, obwohl Samuel Kurz, Wolfgang Kroll, Max Schlichter, Patrick Ehrlich und Kai Bohle nicht dabei waren. Zudem gingen Fabian Sokele, Robin Habermeier, Jannik Lorenz und Dominik Ehrlich angeschlagen in die Partie. Der TSV Wolfschlugen riss sofort die Führung an sich und gab sie während der ganzen Begegnung nie aus der Hand. Die Gäste steckten freilich nie auf und kämpften sich immer wieder heran. Manko bei der Truppe von Trainer Lars Schwend: Weil eine Vielzahl klarster Gelegenheiten weggeschenkt wurde – unter anderem wieder drei Siebenmeter –, wurde ein deutlicherer Sieg verpasst. Zeitweise zeigte der TSVW allerdings eine gute Abwehrleistung, sodass die wurfstarken Wernauer oft entscheidend gestört wurden und nicht zur Entfaltung kamen. Trotzdem konnten Jan Wörner und Timo Strauch insgesamt zwölfmal Wolfschlugens Keeper Tobias Funk aus dem Rückraum überwinden. Die „Hexenbanner“ boten eine geschlossene Mannschaftsleistung mit einem wiederum überzeugenden Marcel Rieger als Regisseur. Der Coach des HC Wernau, Markus Ilitsch, versuchte zwar alles, aber letztendlich musste er anerkennen, dass die Gastgeber das bessere Team waren und verdient die Punkte behielten. Mit 24:10 Zählern liegt Wolfschlugen weiter aussichtsreich hinter den Spitzenteams im Rennen.
Linkshänder Michael Klimmer (am Ball) trifft sieben mal für die Hexabanner. Foto: Christoph Balz
Der TSV Wolfschlugen fand sehr ordentlich ins Spiel und zeigte beim 4:2 durch Marcel Rieger, dass man nicht gewillt war, erneut Punkte abzugeben. Nach dem Treffer zum 5:3 durch Florian Falk griffen die Gäste recht unsanft zu und kassierten die erste Zeitstrafe, verbunden mit einem Siebenmeter, den Falk aber am Tor vorbeisetzte. Christian Wallnitz traf aber zum 6:4-Zwischenstand und läutete einen Zwischenspurt ein, der nach 14 Minuten eine 11:6-Führung einbrachte. Der starke Linkshänder Jan Wörner verkürzte für die Wernauer auf 9:12, sodass die Partie offen blieb. Die Rot-Weißen waren indes eindeutig das bessere Team, Benjamin Sott (2), Tobias Schmieder und Rieger erhöhten sogar auf 17:10 (25.). Kleinere Nachlässigkeiten aufseiten der Einheimischen ließen den Gast aber vor der Pause wieder auf 15:19 herankommen, zumal Rieger noch einen Strafwurf an den Pfosten setzte.
Nach dem Kabinengang verkürzte der HCW weiter, doch postwendend konterte der TSVW und Michael Klimmer erhöhte auf 22:16. In der 40. Minute führte der TSV Wolfschlugen durch einen Kontertreffer von Schmieder sogar mit 25:18. Danach zeigten die „Hexenbanner“ allerdings große Schwächen und Leichtsinn beim Torabschluss. Dies nutzten die Gäste durch vier Treffer in Serie und plötzlich hieß es nur noch 25:22. Dies zwang Schwend zu einer Auszeit, um seine Mannen wieder in die Spur zu bringen. Doch es wurde nochmals spannend, denn beim 26:24 durch Samuel Stoll und Mathias Bristle war der HC Wernau wieder im Spiel. Mit Treffern von Lorenz und Rieger zum 28:24 sorgten die Gastgeber aber wieder für klare Verhältnisse und am Ende sprang ein verdienter 30:25-Heimerfolg heraus.
Mit einer Durchschnittsleistung kamen die „Hexenbanner“ zu zwei wichtigen Punkten, jetzt folgt das nächste Derby beim SKV Unterensingen.
TSV Wolfschlugen: Funk, Fleischmann; Sokele, Sott (4), Massong, Habermeier, Wallnitz (1), Rieger (8/1), Lorenz (4), Schmieder (2), Klimmer (7/3), Ehrlich, Falk (4/1).
HC Wernau: F. Kehle, Schaller; Luding, Tremmel (2), R. Kehle (1), Wörner (7), Stoll (4), Sezkir (1), Schmidt, Stauch (5), Pflugfelder (3/1), Bristle (2).
Schiedsrichter: Florian Liss/Rene Szomolay (Aidlingen).
Zuschauer: 520.
Zeitstrafen: Sokele, Rieger, Lorenz, Falk – Wörner, Stoll (2), Sezkir, Pflugfelder.
Siebenmeter: 8/5 (Rieger trifft einmal und wirft an den Pfosten, Klimmer verwandelt drei und verwirft einen, Falk trifft einmal und wirft einmal vorbei) – 1/1 (Pflugfelder trifft).