Pressespiegel 07.10.2013: Eßlinger Zeitung/Nürtinger Zeitung
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Eßlinger Zeitung
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Zizishausen ist zu stark für Wernau
Zizishausen (red) - Der HC Wernau hat in der Handball-Württembergliga beim TSV Zizishausen mit 28:32 verloren. Anfangs war die Partie ausgeglichen. Die Gastgeber führten zwar konstant, aber die Wernauer kamen immer wieder auf zwei oder drei Tore heran. „Unsere Abwehr war zu passiv“, befand der Wernauer Trainer Markus Ilitsch. Außerdem kamen drei Zeitstrafen hinzu, sodass der HC sechs Minuten lang in Unterzahl spielte.
Tore gelangen zwar auch mit einem Mann weniger, aber durch technische Fehler versagte die Wernauer Abwehr. So stand es zur Pause 18:11 für die Gastgeber. Nach der Pause holten die Gäste zunächst wieder etwas auf, aber Zeitstrafen machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Zeitweise spielten sie mit zwei Mann weniger, sodass Zizishausen die Führung auf 24:16 ausbaute. Die Wernauer sammelten sich wieder und kamen auf 24:23 heran. Die Fehler der Abwehr wurden jedoch sofort von den TSV-Handballern bestraft. „Die individuelle Klasse von Zizishausen war zu hoch für uns“, sagte Ilitsch.
HC Wernau: Fabian Kehle, Lenarduzzi; Tropschuh, Bristle (2), Tremmel (8), Stoll (3), Kowalczyk (3), Rodrigues Dias de Melo (2), Matthias Köder, Stauch (10), Kuhlbrodt, Raphael Kehle.
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Nürtinger Zeitung
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Das Schlimmste überstanden
Handball-Württembergliga Süd: 32:28 über den HC Wernau, Zizishausen beendet die „englische“ Woche mit dem dritten Sieg
Der TSV Zizishausen ist neuer Tabellenführer der Handball-Württembergliga Süd. Bedingt einerseits durch die etwas überraschende Heimniederlage des TSB Schwäbisch Gmünd, doch auch deswegen, weil die personell arg dezimierten „Schnaken“ gestern den HC Wernau mit 32:28 (18:11) besiegten.
Matthias Reinl genehmigte sich erst einmal einen Schluck Bier. „Das war für mich das wichtigste Spiel bisher“, sagte der Abteilungsleiter des TSV Zizishausen erleichtert und sprach damit hauptsächlich die derzeitigen Personalengpässe an. Ohne die verletzten Kreisläufer Georgios Chatzigietim und Maik Zimmermann musste die Mannschaft von Trainer Vasile Oprea gestern auskommen. Hinzu gesellten sich die Ausfälle von Patrick Renner-Slis und der von Julian Baum. Letzterer wird den „Schnaken“ wegen einer Fingerverletzung lange fehlen, voraussichtlich bis Februar. Und auch Mark Reinl war nicht ganz fit. Er spielte aber trotzdem.
Wegen dieser Sorgen hoffen Oprea und Co, diese Woche noch Jens Czechtizky zu verpflichten. Der einstige Spieler und Co-Trainer des TSV Bartenbach, ein Allrounder, der fast überall eingesetzt werden kann, bekam in der Theodor-Eisenlohr-Halle einen ersten Eindruck seiner möglichen baldigen Kameraden. Er sah dabei viel Licht, aber auch Schatten, wofür TSV-Trainer Oprea eine einleuchtende Begründung hatte. „Am Ende war es ein Kraftproblem“, sagte er.
Und am Ende hätte das Ganze auch sicherlich noch schiefgehen können, denn die Gäste bissen sich nach dem Wechsel regelrecht in die Partie und hatten in Timo Strauch und Manuel Tremmel zwei Rückraumschützen, die zeitweise nach Belieben trafen. In Durchgang zwei zeichneten sie für 14 der 17 Wernauer Treffer verantwortlich. Auch hier griff Opreas Erklärung: „Die Beine waren schwer.“ Aber auch die Zizishäuser hatten ihre Waffen. Im ersten Durchgang vor allem Mathias Dreimann mit sechs und Sascha Hartl mit fünf Toren – und wenn es drauf ankam immer wieder Niklas Minsch, den Oprea als „Joker“ einsetzte, und der dann auch immer traf, wenn es drohte eng zu werden. Zudem war Benjamin Hauptvogel im Kasten mit elf Paraden ein toller Rückhalt.
Doch der Reihe nach. In der ersten Hälfte entwickelte sich ein Spiel, das die Gastgeber vorwiegend wegen ihrer vielen Konter dominierten. Und auch wenn sie einige davon vergaben, führten sie nach 16 Minuten bereits 11:6. Die Wernauer mussten hingegen einiges mehr aufwenden, um zum Erfolg zu kommen. Meist taten sie das aus dem Positionsspiel heraus. Richtig heran kamen sie zunächst aber nicht. Auch als die Hausherren zwischen der 18. und 21. Minute drei klare Chancen ausließen und es beim 12:8 blieb. Zur Pause war der „Schnaken“-Vorsprung auf sieben Tore angewachsen (18:11). Eine Vorentscheidung sollte das aber noch lange nicht gewesen sein.
Und obwohl die Oprea-Truppe nach 37 Zeigerumdrehungen gar mit 22:14 vorne lag, ließen die Wernauer nicht locker. Heimlich, still und leise pirschten sie sich wieder heran, erst auf 19:23 (43.), wenig später auf 22:24 (46.). Aber Opreas Joker stach. Minsch erzielte das 25:22 und unterbrach den Wernauer Lauf im Gegenzug. Nach einem Pass von Mark Reinl durch die eigenen Beine zu Marcel Metzger traf Letzterer zum 26:22 (47.). Zwar verkürzte Tremmel noch einmal, doch auf der anderen Seite war wieder Minsch mit dem 27:23 zur Stelle (50.). Bei diesem Vier-Tore-Vorsprung blieb es auch am Ende.
Mit dem 32:28-Erfolg konnte Vasile Oprea gut leben, auch, wenn dieser seiner Meinung nach auch deutlich höher hätte ausfallen können. „Insgesamt bin ich aber zufrieden“, meinte er. Das war übrigens auch sein Gegenüber Markus Ilitsch. „Auf diesem Spiel können wir aufbauen. Wir haben immerhin die zweite Halbzeit bei einem der Meisterschaftsanwärter mit 17:14 für uns entschieden“, resümierte der Wernauer Coach.
TSV Zizishausen – HC Wernau 32:28
TSV Zizishausen: Hauptvogel (31. Fromhold, 46. Hauptvogel, 52. Orlic); Minsch (7), Hartl (7), Geißler (2), Metzger (1), Effenberger (1), Reinl (3), Müller (3), Dreimann (8/4), Klaric (n.e.), Hauber.
HC Wernau: F. Kehle, Lenarduzzi (bei einem Siebenmeter); Bristle (2), R. Kehle, Kowalczyk (2), Kuhlbrodt, Melo (2), Stoll (3), Strauch (9/2), Tremmel (10/1), Köder, Tropschuh.
Schiedsrichter: Hartkopf/Kümlin (HSG Ostfildern).
Zuschauer: 450.
Zeitstrafen: Effenberger, Hartl – Tremmel, Stoll (2), R. Kehle (2), Tropschuh.
Siebenmeter: Zizishausen 4/4 – Wernau 4/3 (Tremmel scheitert an Hauptvogel).