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Quelle: Südwestpresse/Göppingen

Kampf ums nackte Überleben

Morgen um 17 Uhr eröffnen die Württembergliga-Handballer des TV Altenstadt in der Michelberghalle gegen den SKV Unterensingen eine Saison, in der es mehr denn je allein ums Überleben geht.
THOMAS FRIEDRICH | 14.09.2013




Altenstadts neuer Rechtsaußen Janis Hofman hat sich in der Vorbereitung bereits als echte Verstärkung entpuppt. Foto: Schwabenpress

Von der ansonsten üblichen Vorfreude auf den Start ist bei Ingo Tippl wenig zu spüren. Der Altenstädter Trainer hat gehörig Bammel vor einer "richtig happigen" Saison. Die Voraussetzungen, unter denen Tippl morgen startet, taugen nicht zum Versprühen von Optimismus.

Von seiner Stammsechs der Vorsaison fehlen morgen fünf Spieler. Christian Dittmann, Michelangelo Coppola, Markus Schade und Jörn Bausch haben aus unterschiedlichen Gründen ihre Karriere beendet, Dominik Gallo fällt wegen einer Schulterverletzung noch einige Wochen aus. Von den Neuzugängen ist der Ungar Zoltan Darvay mit 21 Jahren der älteste, die anderen spielten allesamt in der Vorsaison noch in der Jugend. Janis Hofmann tat das immerhin bei Frisch Auf Göppingen in der A-Junioren-Bundesliga - die Altenstädter Eigengewächse Max Volk, Marco Härringer, Micha Bottek, Dominik Gjonaj, Alex Reh und Valentin Biegert spielten in der Bezirksliga. Immerhin durften einige von ihnen bereits vergangene Runde in der ersten oder zweiten Mannschaft schnuppern, wie es unter Männern so zugeht.

"Von Erfahrung kann man da nicht sprechen", sagt Tippl, der mit der wohl jüngsten aller Mannschaften die schwierige Mission Ligaverbleib angeht. Dazu müssen die Altenstädter voraussichtlich "drei Teams finden, die wir hinter uns lassen können", erklärt der Coach. Eine konkrete Idee, wer dieses Trio sein könnte, hat er noch nicht. Auftaktgegner Unterensingen zählt er nicht dazu, den hat Tippl im Pokalspiel beim 27:20 gegen den TV Reichenbach beobachtet und als "sehr, sehr stark" empfunden. Da dürfte Reichenbach "schon eher" auf Augenhöhe mit dem TVA liegen, dort müssen Tippl & Co am zweiten Spieltag hin.

Von den Neuen haben Darvay und Hofmann bereits überzeugt. "Die helfen uns auf jeden Fall weiter", sagt Tippl. Rückraumspieler Darvay, vom ungarischen Zweitligisten Debrecen gekommen, sieht der Coach als "kompletten Handballer, der weiß wies geht".

Nach der großen Fluktuation im Kader muss der TVA-Trainer mit einer "komplett neuen Mannschaft bei Null beginnen". Er hatte schon vielversprechendere Voraussetzungen vor dem Saisonstart.

Quelle: www.handball-tvaltenstadt.de


Spielbericht TVA - SKV Unterensingen

Aufsteiger mit Ambitionen nach oben

Im Gegensatz zur letzten Saison, als die drei Aufsteiger auch die schwächsten Teams der Liga stellten, erwies sich der SKV Unterensingen als überaus starker Gegner. Der deutlich verstärkte Kader des Aufsteigers war dem TVA beim 26:35 in allen Belangen überlegen und wird sich in dieser Form eher im oberen Tabellenbereich eingruppieren.



Die Gästemannschaft legte gleich mächtig los und kam aus dem Rückraum oder über Kreisläufer Schlau zum Erfolg. Ehe sich die Altenstädter in der Abwehr geordnet hatten, lagen sie schon 0:3 zurück. Aber auch danach vergrößerte sich der Rückstand stetig, da die Hausherren im Angriff kaum ein Mittel gegen die schnell zupackende Unterensinger Abwehr fanden. Bis zur Mitte der ersten Halbzeit waren nur Darvay, Eroglu und Janz mit einigen Einzelaktionen erfolgreich, während die Gäste schnell kombinierten oder nach Ballverlusten des TVA mit Gegenstößen über den schnellen Linksaußen Hablizel zu einfachen Treffern kamen. SKV-Trainer Benjamin Brack, der Sohn des Bundesligatrainers von Balingen-Weilstetten, nutzte die Dominanz seines Teams und brachte zeitweise für den Torhüter einen siebten Feldspieler, um noch mehr Druck auf die Altenstädter Abwehr zu machen. Diese war vom schnellen Kombinationsspiel des Gegners sichtlich überfordert. Hihn, der Mittelmann des SKV, lief wiederholt frei durch die Reihen der TVA-Abwehr. Torjäger Darvay lief nach seiner zweiten Zeitstrafe Gefahr, bereits frühzeitig das Feld verlassen zu müssen. Beim 4:12 schien sich ein Debakel für den TVA anzubahnen. Routinier Felix Jetter setzte sich kämpferisch zum 6:13 durch, obwohl durch zwei Zeitstrafen nur vier Spieler des TVA auf dem Platz standen. Jetter ging mit vollem Körpereinsatz voran, um sein Team mitzureißen. Er holte Strafwürfe heraus oder brachte Darvay in Schußposition, was den TVA zur Halbzeit mit 11:17 wieder etwas heran brachte.

Im zweiten Durchgang rückte Eroglu an den Kreis und übernahm auch die sichere Ausführung der zahlreichen Strafwürfe, die meist Darvay und Jetter gegen die übermächtige Abwehr des SKV herausholten. Bis sechs Minuten vor Schluss waren die Altenstädter jetzt auf Augenhöhe mit Unterensingen, kamen aber nie näher als auf sechs Tore heran. Zeitstrafen für die Gäste boten etwas mehr Raum, den die freigespielten Außen Hofmann und Glöckler sowie Volk mit einem Lauf durch die Mitte nutzten. Ballverluste im Spielaufbau oder erfolglose Abschlüsse gegen Torhüter Vogel ermöglichten den Gästen aber häufig schnelle Gegenangriffe mit leicht erzielten Treffern, bevor die Altenstädter auf Defensive umschalten konnten. In der Schlussphase gingen zu viele Bälle verloren und Zoltan Darvay musste nach dritter Zeitstrafe vom Feld. In Unterzahl war jetzt nicht mehr viel Gegenwehr möglich. Unterensingen nutzte den Freiraum erneut zu erfolgreichen Kombinationen über Kreisläufer Schlau oder den nie aufzuhaltenden Hablizel, die damit den überdeutlichen 26:35 Endstand herstellten. In dieser Form ist das Team von Trainer Brack sicher eines der stärkeren der Liga. Vor allem die Nachwuchsspieler auf Altenstädter Seite durften im ersten Spiel gegen solch einen Gegner gleich einmal die Abwehrhärte der Württembergliga spüren und feststellen, wie schwer dagegen Treffer zu erzielen sind.

TV Altenstadt : Keller, Schäfer; Jetter (3), Janz (4), Glöckler (1), Veil, Eroglu (9/7), Darvay (6), Hofmann (2), Reh, Härringer, Bottek, Gjonaj, Volk (1)

SKV Unterensingen : Lunz, Vogel; Briem (3), Hihn (5), Rapp (1), Zic, Brändle (5/3), Kaufmann, Glöckler, Hablizel (11/1), Sieger (1), Schlau (6), Klenner (2), Bürker (1)

Quelle: www.skvunterensingen-handball.de

Zum Auftakt ein Sieg, am 16.09.2013





Der SKV Unterensingen hat seinen ersten Sieg in der Württembergliga eingefahren. Beim TV Altenstadt gewannen die „Spitzmäuse“ am Sonntagnachmittag souverän mit 35:26 (17:11). Bester Torschütze war Simon Hablizel mit zehn Treffern. Besonders erfreulich: Die SKV-„Küken“ Torhüter Marc Vogel und Florian Brändle im Rückraum zeigten eine ansprechende Leistung und steuerten wichtige Paraden und Tore bei.



Max Schlau Altenstadt SKV



Von Beginn ging die Brack-Sieben mit Vogel, Klenner, Briem, Halblizel, Brändle, Hihn und Schlau sehr konzentriert zu Werk und nahm rasch das Zepter in die Hand. Während sich die Gastgeber schwer taten, ihre Angriffsbemühungen in Zählbares umzumünzen, weil Unterensingen klug verteidigte, nutzte der Aufsteiger die Lücken in der Altenstädter Abwehr gnadenlos aus und führte nach zehn Minuten bereits mit 8:3. Mit einer Auszeit in der 13. Minute versuchte Altenstadts Coach Ingo Tipple den Lauf des SKV’s zu stoppen. Doch auch diese Maßnahme verfehlte ihre Wirkung. Benjamin Brack brachte mit Sieger, Rapp, Glöckler, Kasazic und Bürker gleich fünf frische Kräfte, die nach kurzen Startschwierigkeiten an die solide Leistung ihrer Mannschaftskameraden anknüpften. Gerade das häufige Wechselspiel Bracks zeitigte auch in der zweiten Hälfte seine Wirkung. Nach dem der Pausentee beim Stand von 17:11 für Unterensingen eingenommen war, sorgte die Startformation um den gut aufgelegten Kreisläufer Max Schlau mit einem Doppelschlag für das 19:11 und beim Stand von 23:15 war die Begegnung entschieden. Das Trainerduo Brack/Nagel nahm die deutliche Führung zum Anlass, weiterhin munter durchzuwechseln und andere Angriffs- und Abwehrkonstellationen in der Praxis zu erproben. Trotz der einen oder anderen Abstimmungsschwierigkeit, die aus den unterschiedlichen Aufstellungen resultierte, hielt man Altenstadt stets mit sechs, sieben Toren auf Abstand und konnte sich kurz vor Ende der Partie sogar einen Neuntorevorsprung erarbeiten, bei dem es bis Spielende auch blieb. Mit dem 35:26-Auswärtserfolg sind die Unterensinger Handballer gut in die Saison gestartet. Der deutliche Sieg sollte aber nicht überbewertet werden, warten doch mit Blaustein und Wolfschlugen in den nächsten Spielen zwei Mannschaften auf den SKV, die zu den Topfavoriten der Württembergliga zählen.



Vogel, Lunz (Tor), Hablizel (10/1), Bürker (1), Brändle (5/3), Glöckler, Hihn (5), Sieger (1), Briem

(3), Klenner (3), Rapp (1), Kasazic, Schlau (6), Kaufmann.



rb