Quelle: www.skvunterensingen-handball.de
Ein ganz hartes Stück Arbeit, am 10.09.2013
10.09.2013, VON SENJIN KAZAZIC
Handball, HVW-Pokal, 1. Runde: SKV-Trainer Brack will Sieg gegen Reichenbach nicht überbewerten
Feuertaufe bestanden: Württembergliga-Aufsteiger SKV Unterensingen hat sein erstes Pflichtspiel im HVW-Pokal ausgerechnet gegen die direkte Ligakonkurrenz aus Reichenbach überraschend deutlich mit 27:20 gewonnen. In einem intensiv geführten Spiel behielt der SKV letztendlich verdient die Oberhand. Doch diesen Sieg musste sich die Brack-Truppe erst hart erarbeiten.
Vor der Partie war die Personalsituation auf beiden Seiten angespannt. Während der TV Reichenbach unter anderem auf Häußermann, Tonn und Masching verzichten musste, blickte SKV-Trainer Benjamin Brack mit Sorge auf sein Lazarett, bestehend aus den Langzeitverletzten Hackius, Camovic und Lukas Keppeler sowie den stark angeschlagenen Hablizel und Sieger. Die beiden Letzteren wurden dann auch erst zur zweiten Halbzeit eingesetzt.
In den ersten Minuten entwickelte sich eine nervöse Partie mit vielen Fehlern und einigen Nickeligkeiten auf beiden Seiten. Dabei konnten vor allem die Torhüter beider Teams Glanzpunkte setzen. SKV-Neuzugang Manuel Lunz machte an diesem Abend im Tor eine besonders gute Figur. Keine Mannschaft wollte gleich zu Beginn einen offenen Schlagabtausch riskieren und so avancierten die Abwehrreihen zu den Hauptattraktionen der ersten Hälfte. Trotzdem vermochte Unterensingen sich durch sein variables und agiles Spiel ein optisches Übergewicht zu erarbeiten, konnte dieses aber in dieser Phase zu selten in Torerfolge ummünzen. So ging es über 3:3 und 7:7 mit einer dünnen 11:10-Führung für die „Spitzmäuse“ zum Pausentee.
Ein ähnliches Bild bot sich dem Zuschauer nach Wiederanpfiff. Die Abwehrbollwerke waren sattelfest, der SKV musste sich jedes Tor schwer erarbeiten. „Es drohte ein Geduldsspiel zu werden“, sagte ein erleichterter Benjamin Brack ob der knappen ersten 40 Minuten.
Bis zum 16:16 konnte sich keine Mannschaft einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Doch dann schlug die Stunde des SKV. Angeführt von einem fulminant aufspielenden Moritz Bürker (sechs Tore in der zweiten Halbzeit) zündete Unterensingen ein Offensivfeuerwerk, mit dem die Reichenbacher Abwehrrecken sichtlich überfordert waren. Ein ums andere Mal musste Gäste-Torwart Jonas Bayer die Kugel aus den Maschen holen. Das Ergebnis dieses Zwischenspurts war auf der Anzeigetafel deutlich zu sehen. 20:16 stand es plötzlich.
Der Reichenbacher Widerstand schien gebrochen. Zwar konnten die Filstaler noch einmal auf 18:20 verkürzen, das Strohfeuer wurde allerdings durch den starken Routinier Matthias Briem schnell wieder gelöscht. Unterensingen setzte sich fortan immer weiter ab und spielte auch in der Abwehr sehr solide. Bei Abpfiff stand ein auch in dieser Höhe verdientes 27:20 auf der Anzeigetafel.
„Damit haben wir nicht gerechnet, vor allem die Abwehr war phasenweise sensationell“, sagte SKV-Co-Trainer Achim Nagel. Als Signal an die Liga wollte Coach Brack den Sieg dennoch nicht verstanden wissen. „Den Ausfall von Häußermann, Tonn und Masching könnte keine Württembergliga-Mannschaft einfach so kompensieren. Von daher möchte ich den Sieg nicht zu hoch hängen“, warnte Brack. „Wir gehen weiterhin voller Demut an die kommenden Aufgaben, aber wenn wir am Limit spielen und unsere Fans da sind, können wir ein sehr unangenehmer Gegner für jede Mannschaft sein.“
Die nächste Möglichkeit, das unter Beweis zu stellen, erhalten die Brack-Schützlinge kommenden Sonntag um 17 Uhr beim TV Altenstadt. Auch dort wird ein hitziges Spiel zu erwarten sein, bei dem die Verantwortlichen und Spieler auf zahlreiche Unterstützung seitens der Fans hoffen.
SKV Unterensingen – TV Reichenbach 27:20
SKV Unterensingen: Lunz; Briem (7), Hihn (1), Rapp, Kazazic, P. Keppeler (3), Brändle (2), Glöckler, Schreiber (1), Schlau (1), Klenner (1), Hablizel (4/2), Sieger, Bürker (6).
TV Reichenbach: Bayer, Zeeb; Schulze, Nestel (2), Mayr (2), Loos, Hilburger (3), Saubich (2), Mäntele (4/2), Maile (3), Rummel (4), Radosic.
Zeitstrafen: Briem, Brändle, Schreiber – Mayr, Maile (2), Mäntele, Radosic.
Zuschauer: 300.