Quelle: www.hcl.at
Die Besucher der Gymnasiumhalle erlebten am Samstag zwar ein spannendes, aber nicht gerade hochklassiges Spiel gegen den TG Biberach. Die Herren des HC Bösch Bauen&Wohnen Lustenau ließen sich beim 34:28-Erfolg von den Gästen zu lange aus dem Konzept bringen, ehe man sich in der Schlussviertelstunde endlich auf die eigenen Qualitäten besinnte. Die Punkte blieben durchaus verdient in Lustenau, wodurch man den Tabellenführer aus Weingarten nach seinem Unentschieden in Ulm weiter unter Druck setzt.
Die TG Biberach arbeitete sich in den letzten paar Spielen beständig immer weiter nach vorne und freute sich daher vor dem Aufeinandertreffen zu Recht über den guten, allerdings auch undankbaren, dritten Tabellenplatz. Unsere Herren als momentaner Tabellenzweiter wiesen schon vor der Begegnung einen 8-Punkte-Vorsprung auf, was für die Gäste aus Biberach in den ausstehenden Spielen nicht mehr einzuholen ist. Somit wollte die TG befreit aufspielen und sich für die einzige Heimniederlage bei unseren Herren revanchieren (auch Weingarten musste in Biberach Federn lassen). Unser Team hingegen wollte den Aufwind aus den letzten Spielen weiter ins Saisonfinale mitnehmen und hofften auf einen Ausrutscher des TVW in der harzfreien Begegnung in Ulm.
Entsprechend rasant begann die Partie: Unsere Herren legten wie immer ein ordentliches Tempo an den Tag, was von den Gästen allerdings bemerkenswert gut mitgehalten wurde. Gerade in der Anfangsphase versenkte unser Bomber Daniel Mayer einige sehenswerte Würfe im Tor und über den schnellen Angriff wurde stets Druck auf die Biberacher ausgeübt. Diese hatten jedoch oft die passende Antwort parat und ließen sich nicht abschütteln. Vor allem über den gut werfenden Rückraum kam das Team aus Biberach oft zu einfachen Toren. Dabei stand ihnen auch das Glück des Tüchtigen zur Seite, denn oft waren unsere Jungs und die Torhüter mit den Fingerspitzen am Ball, welcher aber doch den Weg ins Tor fand. Deswegen war der Spielstand von 8:6 nach 10 Minuten nicht verwunderlich und im Spiel auch überaus gerechtfertigt. Auch in weiterer Folge legten die Hausherren zwar stets vor, konnten sich aber nicht entscheidend absetzen. Das Halbzeitergebnis von 17:16 zeigt, dass der Angriff wieder mal ausgezeichnet funktionierte, unsere Jungs bei der Block-Statistik allerdings noch zulegen konnten.
Und dies war auch die Ansage von Gyula Csuti in der Kabine. Hinten solle man dicht stehen, mehr auf die Ballseite verschieben und die Angriffsspieler der Gegner zu Würfen aus der zweiten Reihe zwingen. Dabei nahm er selbstverständlich die Torhüter mehr in die Pflicht, wobei ihnen die Verteidiger mit einem Block unter die Arme greifen sollten. Grundsätzlich ja auch die Devise der ersten Halbzeit, was nun aber durch verbesserte Abstimmung endlich funktionieren sollte. Die Gäste, die eine Überraschung witterten, kamen ebenfalls sichtlich motiviert aus der Pause. Eine Spur zu motiviert, wie man nach Wiederanpfiff der Partie beinahe annehmen musste. Neben dem schnellen Spiel versuchten die Gäste nun auch über Provokationen und versteckte Fouls unsere Jungs aus dem Tritt zu bringen. Dadurch gelang es den Biberacher Spieler die Partie weiterhin offen zu gestalten. Womit sie allerdings nicht rechneten, war die Tatsache, dass unsere Jungs dieses Spielchen viel zu schnell durchschauten und sich immer mehr auf ihr eigenes Spiel konzentrierten. Und beim Stand von 25:25 war er plötzlich da: Der bekannte HCL-Rhythmus! In den letzten 15 Minuten des Spiels sahen unsere Zuschauer und Fans auf der Tribüne wieder die Mannschaft, die sie kannten. Hinten blieben die Würfe der Reihe nach im Block hängen oder waren leichte Beute für die Torhüter. Den daraus resultierenden Kontern konnten die Biberacher nur schwer standhalten, denn meist befanden sich gleich mehrere Spieler im Gegenstoss und kombinierten dabei hervorragend. Deswegen gelangen den Akteuren aus Biberach lediglich noch 3 Treffer, während unsere Herren ihr Trefferkonto heiter ausbauten. Schade, dass die Spieler diese Leistung nicht während des gesamten Spiels zeigen konnten, doch so ergab sich für die Zuseher auf der Tribüne für 45 Minuten immerhin ein spannendes Match mit dem verdienten Ausgang von 34:28.
An dieser Stelle verdient es allerdings noch der besonderen Erwähnung von Markus Dangel, Daniel Mayer und Stefan König, die einen Top-Tag erwischten und zu dritt 27 der 34 erzielten Treffer verbuchen konnten - Wahnsinn! Dies sollte keinesfalls die Leistung der anderen Spieler schmälern, sondern viel mehr das Werk dieser drei hervorheben. Wie stark und ausgeglichen der HCL-Kader momentan ist, wurde in dieser Saison bereits oft genug unter Beweis gestellt.
"In der ersten Halbzeit hatten wir in der Verteidigung bei den Würfen etwas Pech, was die Mannschaft aber durch Zusammenhalt und Schnelligkeit wieder wettgemacht hat. Ich möchte, dass wir in den verbleibenden beiden Spielen wieder an den vergangenen Begegnungen wie z.B. Bregenz anschließen, denn das sind wir unseren Zuschauern einfach schuldig. Außerdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass in der Meisterfrage noch nichts entschieden ist, aber natürlich müssen wir unsere Hausaufgaben erledigen. Das wird nochmal ganz spannend", resümierte der Mann an der Linie, Gyula Csuti.
Dieser Erfolg, der zugleich der 10 Sieg in Serie bedeutet, ist im Titelrennen noch einmal ganz wichtig. Da die Mannschaft aus Ulm/Wiblingen dem Tabellenführer in eigener Halle einen Punkt abluchsen konnten, rücken unsere Herren bis auf einen Zähler an Weingarten heran. Der Druck lastet dabei ebenfalls auf deren Schultern, die in den verbliebenen Spielen zum Siegen verdammt sind, wollen sie ihre Krone behalten. Vor allem in der letzten Runde könnte es noch richtig spannend werden, wenn die Welfenstädter die Reise nach Bregenz antreten. Da haben unsere Herren bereits ihre beiden Heimspiele hinter sich gebracht und werden im Falle eines Stolperers von Weingarten auf jeden Fall zur Stelle sein.
Die nächste Begegnung der HC Bösch Bauen&Wohnen Herren findet am 6. April statt, bei der man in der Gymnasiumhalle auf das Kellerkind aus Wangen trifft. Im Hinspiel zeigten die Wangener jedoch große Moral und unsere Jungs mussten am Ende froh sein, die Punkte aus Wangen mitnehmen zu können.
HC Bösch Bauen&Wohnen Lustenau - TG Biberach 34:28 (17:16)
Für den HCL spielten:
Kohler, Ropoli - im Tor, Mayer (10/3), Kandemir (2), König (7), Holzer, Bösch Kevin, Horeschy (1), Maux, Nessler (1), Schneider, Dangel (10), Bösch Robert (1), Hagen (2)
Im Betreuerstab: Gyula Csuti, Gerhard Kremmel, Marco Hollenstein (nicht eingesetzt)