Fünftes Spiel in Serie ohne Niederlage
Handball-Landesliga Staffel IV: HSG Winzingen/Wißgoldingen – TSV Bad Saulgau 28:28 (10:11)
DONZDORF/BAD SAULGAU (tl) – Die Handballspielgemeinschaft Winzingen/Wißgoldingen war für den TSV Bad Saulgau am Samstag, den 9. März der erwartet schwere Gegner. Schon im Hinspiel hatten sich die Bad Saulgauer Angreifer an der HSG-Abwehr die Zähne ausgebissen. Diesmal ging der TSV jedoch nicht leer aus, sondern entführte wenigstens einen Punkt aus der Donzdorfer Lautertalhalle. Die wiederum zahlreichen Bad Saulgauer Fans, die mit Bus und Pkws angereist waren, feuerten ihren TSV von Beginn mit Pauken, Trommeln und anderen lärmintensiven Instrumenten an, stellten fast Heimspielatmosphäre her und sahen ein unglaublich intensives Spiel, das fast alle Facetten des Handballsports bot. Mit dem Auftreten ihrer Mannschaft war das Trainerduo Holger Beck / Markus Weisser dennoch nicht immer ganz zufrieden. Zwar ist der TSV seit nunmehr fünf Spielen ungeschlagen, doch wäre gegen die HSG auch ein Sieg drin gewesen, da die Bad Saulgauer lange Zeit in Führung lagen.
Los ging’s optimal für den TSV, der sich schnell eine 3:0-Führung erspielte. Doch die Gastgeber stellten sich immer besser auf den schnell agierenden Gegner ein und glichen Mitte des ersten Abschnitts zum 7:7 aus. Bad Saulgau konnte dann wieder auf 11:9 davonziehen, doch der Regisseur der HSG, Philipp de Pompa, hatte meist eine Lösung parat, setzte seine Mitspieler gekonnt ein und ließ den Abstand nicht allzu groß werden. Beim Stande von 11:10 für den TSV wurden die Seiten gewechselt. In der zweiten Halbzeit erwischte wiederum der TSV den besseren Start. Unterstützt durch einen gut parierenden Torhüter David Bakos gingen die Bad Saulgauer über 13:11 mit 20:16 in Führung. Sebastian Luib und Michael Reck liefen dabei schnelle Tempogegenstöße. Daraufhin stellten die Winzinger auf die offensivere 4:2-Abwehrvariante um und deckten die TSV-Rückraumshooter Daniel Matt und Istvan Gaspar eng. Dies missfiel dem TSV sichtlich, der sich dadurch etwas aus dem Tritt bringen ließ. Es wurde viel zu überhastet abgeschlossen. Ballverluste waren die Folge, die der Gegner gnadenlos ausnutzte und etwa zehn Minuten vor Schluss sogar mit 24:23 in Führung gehen konnte. In der Folge wechselte die Führung hin und her und in der letzten Spielminute – es stand 28:27 für die Heimmannschaft - verlor der siebenfache HSG-Torschütze Max Dangelmaier die Nerven und foulte TSV-Angreifer Daniel Matt. Die Schiedsrichter schickten den Rückraumspieler mit einer direkten Roten Karte vom Feld. Beide Teams gerieten samt Trainer in Aufruhr. Es dauerte eine ganze Zeit, bis sich die Szene wieder beruhigt hatte und das Match fortgesetzt werden konnte. Istvan Gaspar erhielt zu allem Überfluss auch noch eine Zweiminutenstrafe. Der TSV war in Ballbesitz. Auf Linksaußen wurde Alexander Osswald frei gespielt und gefoult. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Sebastian Luib zum 28:28-Endstand. Obwohl es eigentlich um nichts mehr ging – Winzingen und Bad Saulgau stehen im gesicherten Mittelfeld - bildete sich nach Abpfiff wieder ein Rudel mit laut diskutierenden Akteuren, ein Beweis dafür, dass alle Spieler das Match sehr ernst nahmen und jede Mannschaft unbedingt gewinnen wollte. Zum Glück für alle Beteiligten ging man am Ende dann doch noch friedlich auseinander.
„Wir haben uns ab der 50. Minute nach der Abwehrumstellung des Gegners sehr ungeschickt angestellt und unsere Vier-Tore-Führung leichtfertig verspielt. Zum Schluss haben wir uns dann noch das letztendlich gerechte Unentschieden erkämpft“, sagte TSV-Coach Holger Beck im Pressegespräch. „Das Spiel war sehr emotionsgeladen. Keine Mannschaft nahm es auf die leichte Schulter. Beide Teams wollten siegen“, versuchte Beck die Aggressionen beider Mannschaften im letzten Spielabschnitt zu erklären.
Am Samstag, den 16. März erwartet der TSV um 18 Uhr in der heimischen Kronriedhalle zum vorletzten Heimspiel die achtplatzierte SG Kuchen-Gingen. Mit einem Sieg würde der TSV seine Ambitionen auf Tabellenplatz fünf unterstreichen.
TSV: Bakos, Hagmann (beide im Tor), Söder (2), Földi, Gaspar (5), Stanciu (2), Osswald, Matt (7), Luib (9/davon 8 Siebenmeter), Baumgart, Reck, Csele (2), Engler (1).