Quelle: www.tsv-zizis.de
Große Zuversicht vor dem Super-Derby
23.11.2012, Von Jens S. Vöhringer — Artikel ausdrucken E-Mail verschicken
Handball-Württembergliga Süd: Für Wolfschlugen und Zizishausen steht morgen Abend schon eine ganze Menge auf dem Spiel
Es ist viel mehr als eine Standortbestimmung. Im Derby der Handball-Württembergliga Süd morgen (20 Uhr) zwischen dem TSV Wolfschlugen und dem TSV Zizishausen geht es für beide Mannschaften darum, den Kontakt zum Spitzenreiter HSG Langenau/Elchingen nicht zu verlieren. Davon wollen die beiden Trainer Lars Schwend und Vasile Oprea aber laut eigenem Bekunden gar nichts wissen.
Die Vorfreude ist riesig. „Wegen diesen Spielen trainieren wir viermal pro Woche“, sagt Lars Schwend, der Trainer des TSV Wolfschlugen. Sein Gegenüber Vasile Oprea geht sogar noch einen Schritt weiter. Der Kommandogeber des TSV Zizishausen bezeichnet die Partie morgen Abend gar als „Super-Derby“. Die Bedingungen könnten jedenfalls kaum besser sein. Vor dem Lokalkampf liegen die „Hexenbanner“ zwei, die „Schnaken“ drei Punkte hinter Primus HSG Langenau/Elchingen (17:1). Und beide Mannschaften sind derzeit gut drauf, wie ihre Trainer berichten. Obwohl beide nach berauschendem Start erstmals verloren – die Wolfschlüger am Sonntag in Deizisau (27:31), die Zizishäuser eine Woche zuvor beim derzeitigen Spitzenreiter (25:29).
„Wegen diesen Spielen trainieren wir viermal pro Woche“ Lars Schwend, Trainer des TSV Wolfschlugen
„In Deizisau kann man verlieren“, misst Schwend der ersten Saisonpleite keine allzu große Bedeutung bei. „Die Mannschaft weiß, wie sie die Niederlage einzuordnen hat“, ist er sich sicher. Am Montag ging er sie mit seiner Truppe nochmals durch, seit Mittwoch bereitet er sich mit seinen Schützlingen intensiv aufs Derby vor. Damit ist eines klar: Die üblichen Abläufe beim TSV Wolfschlugen wird auch das brisante Derby nicht stören, so wie auch der bisher tolle Saisonverlauf nicht. „Wir denken weiter von Spiel zu Spiel“, macht Schwend deutlich. Deshalb wird für ihn auch eine mögliche Rückeroberung der Tabellenspitze zur Nebensache. Denn der TSVW-Trainer will mittelfristig etwas aufbauen. Seiner jungen Mannschaft gesteht er in dieser Runde darum auch durchaus Niederlagen wie die in Deizisau zu. Darin unterscheiden sich die Wolfschlüger Vorstellungen nicht allzu sehr von denen der Zizishäuser. Auch deren Entwicklung ist das, was ihrem Trainer Vasile Oprea am meisten am Herzen liegt. Es ist eine von vielen Parallelen.
Die Leistungsstärken beider Mannschaften „sind ähnlich“, findet Oprea. Schwend verweist unter anderem noch auf die teilweise gleichen Systeme in der Abwehr. Was beide Teams zudem auszeichnet: eine insgesamt schnelle, technisch gut ausgebildete Mannschaft, die tollen Handball spielen kann. Auch wegen Letzterem freut sich der Zizishäuser Coach so auf diese „Momentaufnahme“. Er erwartet ein wahres Spektakel, bei dem „die Tagesform entscheiden wird“.
Für Lars Schwend ist es das erste Derby gegen Zizishausen als Trainer. Folglich hat er auch die beiden Begegnungen der Vorsaison nicht mitgemacht. Oprea sind sie noch in bester Erinnerung, vor allem das Hinspiel in Wolfschlugen. Auf seine Truppe sei damals im Vorfeld zu viel Druck ausgeübt worden. Die Folge: Sie wurde zunächst förmlich überrannt und lag kurz nach der Pause fast vorentscheidend mit 10:20 hinten. Es wurde aber noch einmal eng für die Wolfschlüger, die letztlich 29:28 triumphierten. Diesmal soll das laut Oprea anders laufen, eher so wie im Rückspiel, das mit 30:29 an sein Team ging. Dass es so sein könnte, davon ist er fest überzeugt. Auch, weil seine Schützlinge reifer, gefestigter sind. „Da ist ein großer Unterschied zur Vorsaison“, wähnt er sich auf dem richtigen Weg. Stetig hätten sich die Spieler weiterentwickelt – den Blick hat er dennoch nicht nach ganz oben in der Tabelle gerichtet.
„Wir wollen vorne mitspielen und schönen Handball spielen“, erklärt Oprea, und fügt an: „Das ist unsere Aufgabe.“ Tabellenführer Langenau/Elchingen scheint in Opreas Gedankenspielen keine große Rolle zu spielen. Zumal er die HSGler bei Weitem nicht so stark einschätzt, wie sie derzeit dastehen. „Die werden nicht durchmarschieren“, prophezeit er. Doch wer soll dann am Ende ganz vorne landen? Der TSV Wolfschlugen, der TSV Zizishausen? Hat der Lokalkampf womöglich doch einen gewissen Endspielcharakter? Wer verliert, würde schließlich erst einmal den Anschluss nach oben verlieren. „Unser Ziel ist nicht der Aufstieg“, wiegeln Oprea und Schwend ab. Und überhaupt steht nun doch erst einmal das Derby an.
In diesem will natürlich keiner klein beigeben. Lars Schwend, der nach der Rückkehr von Marc Sailer und Samuel Kurz wieder aus dem Vollen schöpfen kann, ist guter Dinge und hofft auf „eine geschlossene Mannschaftsleistung, und dass wir über den Kampf ins Spiel finden“. Optimistisch gibt sich auch Vasile Oprea, dem Abwehrchef Tobias Effenberger (Nasenbeinbruch) und möglicherweise auch Georgios Chatzigietim (Verletzung am Handgelenk) fehlen. Er erwartet von seiner Truppe „einen Sieg“. Und dann bemüht natürlich auch Oprea wieder diese eine altbekannte Weisheit: „Ein Derby hat eigene Gesetze.“ Auch ein Super-Derby.