Quelle: www.skvunterensingen-handball.de
Handball-Württembergliga Süd: Unterensingen beginnt schwach gegen Aufsteiger Laupheim, trumpft nach einer Umstellung aber noch eindrucksvoll auf.
Zehn Minuten lang sah es nicht gut aus für die „Spitzmäuse“. Dann stellte Trainer Benjamin Brack seine Abwehr um, und der SKV Unterensingen schickte den Neuling HV Rot-Weiß Laupheim letztlich mit einer deutlichen 30:39-Niederlage im Gepäck auf die Heimreise.
„Ich erwarte ein schweres Spiel mit einem engen Ausgang“, prophezeite Benjamin Brack vor der Partie. Zumindest was den engen Ausgang betraf sollte er nicht recht behalten. Dabei fing es nicht gut an für die Gastgeber. Nach gut zehn Minuten führte der Neuling mit 7:4. Dass der Vorsprung nicht noch größer war, verdankte der SKV seinem Torhüter Edis Camovic, der Schlimmeres verhinderte. Auch nach vorne ging nicht viel. Zwischen dem 2:2 und dem 2:5 blieben fünf SKV-Angriffe in Serie ohne erfolgreichen Torabschluss. Hallensprecher Kali Nordkämper, der sich selbst beim Handball-Training einen Arm gebrochen hatte, aber trotzdem wie gewohnt seinen Job machte, musste hauptsächlich Tore der Laupheimer ansagen.
Nach dem 4:7-Rückstand stellte Trainer Brack dann seine gewohnte 3:2:1-Deckung auf eine 5:1-Abwehr um. Ab sofort hatten die „Spitzmäuse“ die Gäste-Angreifer besser im Griff. Und auch in der Offensive klappte es jetzt besser: Sieger, Bürker, Briem, Schlau und Hablizel sorgten mit einem 6:0-Lauf für eine eigene Drei-Tore-Führung zum 10:7.
Mitten in dieser Phase, in der 14. Spielminute, war eine lange Leidenszeit zu Ende gegangen: nach einem Jahr Verletzungspause feierte Lukas Keppeler sein Comeback und erzielte wenige Minuten nach seiner Einwechslung auch sein erstes Tor. Bis zum 12:12 hielten die Gäste noch mit. Dann setzte sich der SKV wieder ab, und Max Schlau, der zum ersten Mal in dieser Saison mitspielen konnte, traf zum 15:12-Halbzeitstand. „Wir haben aus minus drei ein plus drei gemacht“, war Benjamin Brack zur Pause nicht unzufrieden. „Aber wir sind noch lange nicht am Ziel“, war er noch vorsichtig.
Wie schon in der ersten Halbzeit eröffnete Matthias Briem den Torreigen. Und dann ging immer wieder alles nach dem gleichen Muster: Edis Camovic hält und wirft den Ball schnell weit nach vorne, wo Simon Hablizel und Tobias Klenner den Ball aufnehmen und eiskalt verwandeln. Insbesondere Klenner gelang jetzt fast alles. Zwischen der 36. und der 54. Spielminute erzielte er sieben seiner neun Tore. In der Abwehr ließen es die Hausherren jetzt etwas lockerer angehen, sodass auch die Laupheimer zu ihren Toren kamen, aber der Sieg der „Spitzmäuse“ war in der zweiten Halbzeit nie mehr in Gefahr.
Gäste-Coach Winfried Gogg war nach dem Spiel etwas frustriert: „In der Württembergliga reicht es eben nicht, sich nur zehn Minuten an die taktischen Vorgaben zu halten. Und fast 20 Kontertore sind einfach zu viel“, meinte er. Brack dagegen war hoch zufrieden, fand aber trotzdem das Haar in der Suppe: „Unsere 3:2:1-Standarddeckung funktioniert einfach noch nicht, was auch am Fehlen von Benedikt Rapp liegt“, sagte er und freute sich vor allem über die hohe Effektivität bei den schnellen Gegenstößen. Der Auftakt zum Heimspielmarathon mit vier Partien zu Hause in Folge ist auf jeden Fall gelungen.
SKV Unterensingen – HV RW Laupheim 39:30
SKV Unterensingen: Camovic, Vogel; Briem (3), Brändle (3), Simon Hablizel (11/3), Sieger (3), Klenner (9), Bürker (3), Philipp Keppeler, Buck (1), Lukas Keppeler (2), Schlau (4), Glöckler.
SKV Unterensingen: Camovic, Vogel; Briem (3), Brändle (3), Simon Hablizel (11/3), Sieger (3), Klenner (9), Bürker (3), Philipp Keppeler, Buck (1), Lukas Keppeler (2), Schlau (4), Glöckler.
Schiedsrichter: Szomolay/Liss (SV Aidlingen/SG H2Ku Herrenberg).
Zuschauer: 250.
Zeitstrafen: Briem, Brändle, S. Hablizel – Zvanciuc, Amann, Rodloff, Wiech, Pohl.
Siebenmeter: 4/3 (Bruckmaier hält einmal gegen S. Hablizel) – 7/6 (Camovic hält einmal gegen Amann).
Heinz Ulrich Schmid