Erfolgreiche Revanche und Schützenhilfe für Bad Saulgau
Handball, Landesliga: Dezimiertes Laupheimer Team besiegt Winzingen/Wißgoldingen mit 34:29
Von Andreas Wagner
Laupheim / sz Die Landesliga-Handballer von Rot-Weiß Laupheim haben sich für ihre einzige Hinrundenniederlage revanchiert und bei der HSG Winzingen/Wißgoldingen mit 34:29 (13:13) gewonnen. Vom Erfolg des Spitzenreiters und längst feststehenden Meisters aus Laupheim profitierte der TSV Bad Saulgau, der sein Spiel am Wochenende gewann und sich in der Tabelle an Winzingen/Wißgoldingen vorbei auf den zweiten, zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen berechtigenden Platz schob.
Dass es dazu kommen würde, war vor der Partie alles andere als sicher. Mit einem stark dezimierten Aufgebot waren die Laupheimer zur Partie beim bis dahin Tabellenzweiten Winzingen/Wißgoldingen gereist. Neben Mihut Panciu, Christian Wiech, Tobias Schöffmann, David Drenovak und Daniel Wachter (alle verletzt, krank oder privat verhindert) fiel kurzfristig auch noch Constantin Striebel aus. Der Kapitän hatte sich im Training am Handgelenk verletzt. Zwei A-Jugendspieler, Daniel Krais und David Zugenmaier, halfen bei der „Ersten“ aus.
Die Laupheimer ließen sich den personellen Engpass aber nicht nicht anmerken, hielten von Beginn an dagegen. Und sie bewiesen taktisch das richtige Gespür. HRW-Trainer Winfried Gogg ließ den Spielmacher der Gastgeber von Beginn an in Manndeckung nehmen, später weitete er die Schritt-auf-Tritt-Bewachung auf einen zweiten gefährlichen HSG-Akteur aus. Er sollte recht behalten. „Die Maßnahme hat gezündet“, sagte Laupheims Torhüter Helge Stührmann, „der Gegner kam nicht richtig ins Spiel.“ Statt einer tonangebenden HSG, was angesichts des geschwächten HRW nicht verwundert hätte, war die Partie bis zur Pause ausgeglichen. Die Führung wechselte, aber keine Mannschaft setzte sich ab. Folgerichtig lagen beide Teams nach der Hälfte der Spielzeit gleichauf (13:13).
In der zweiten Halbzeit setzte meist der Tabellenführer die Akzente, führte bis gut fünf Minuten vor Schluss stets mit einem oder zwei Toren Vorsprung, ehe Winzingen-Wißgoldingen zum 27:27 ausglich und den HRW doch noch einmal ins Wanken brachte. „Dann aber kippte die Partie“, sagte Schlussmann Helge Stührmann, der in seinem vorletzten Spiel vor dem womöglich endgültigen Eintritt in den Handball-Ruhestand entscheidenden Anteil dran hatte.
Der 42-Jährige Stührmann (19 Paraden im gesamten Spiel) hielt erst einen Siebenmeter-Strafwurf und in der Folge weiter Würfe des Gegners, während die rot-weißen Feldspieler – allen voran Stefan Beljic (9/2), der am Saisonende ebenfalls das HRW-Dress auszieht und nach Biberach wechselt – ihre Chancen nutzten. Aus dem Gleichstand wurde eine 33:27-Führung für die Laupheimer, die Partie war entschieden. Bemerkenswert dabei war, dass die Gäste in der Schlussphase noch stärker dezimiert waren, nachdem zehn Minuten vor Schluss Sergiu Zvanciuc und später Simon Krais wegen der dritten Zeitstrafe die Rote Karte gesehen hatten.
„Die Mannschaft hat super gekämpft“, freute sich Helge Stührmann, dessen Team sich trotz der besiegelten Meisterschaft nicht hängen lassen und dem Nachbarn Bad Saulgau für dessen Kampf um Rang zwei Schützenhilfe leisten wollte. Was, wie von den Rot-Weißen, angekündigt, auch gelang. Stührmann: „Wir haben Wort gehalten.“
HSG Winzingen/Wißgoldingen – HV RW Laupheim 29:34 (13:13). HRW: H. Stührmann, S. Stührmann - Zvanciuc (10/1), Beljic (9/2), Laatsch (4), Mantz (4), S. Krais (3), Zodel (2), Amann (2), D. Krais, Zugenmaier.
(Erschienen: 06.04.2014 12:40)Schwäbische-Zeitung