Quelle: www.skvunterensingen-handball.de
Große Vorfreude auf das brisante Derby “NTZ”, am 29.11.2013
29.11.2013, Von Heinz Ulrich Schmid
Handball-Württembergliga Süd: Der SKV Unterensingen erwartet Nachbar TSV Zizishausen – Tabellenführer Wolfschlugen trifft erneut auf einen Abstiegskandidaten
Früher war es das „kleine Derby“ in der Region Nürtingen – am Samstag (Spielbeginn 19.30 Uhr) kreuzen die „Spitzmäuse“ aus Unterensingen und die „Schnaken“ aus Zizishausen zum ersten Mal in der Württembergliga die Klingen. Der TSV Wolfschlugen muss am Sonntag die Tabellenführung beim Vorletzten TV Altenstadt verteidigen.
Das letzte Derby zwischen dem SKV Unterensingen und der TSV Zizishausen in der Bettwiesenhalle fand vor fast genau drei Jahren, am 28. November 2010, in der Landesliga statt. Der SKV (im Bild Oliver Hihn beim Wurf) unterlag den „Schnaken“ damals hoch mit 30:40 Toren. Foto: Urtel
Einst trafen der SKV Unterensingen und der TSV Zizishausen jahrelang zuerst in der Bezirksliga, dann in der Landesliga aufeinander. Das „große Derby“ bestritten die TG Nürtingen und der TSV Wolfschlugen. Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Die „Schnaken“ stiegen nach der Spielzeit 2010/2011 in die Württembergliga auf, zwei Jahre später folgten die „Spitzmäuse“ nach.
„Wir können ganz entspannt und ohne Druck in dieses Derby gehen,“ meint Unterensingens Trainer Benjamin Brack. „Mit unseren 14:8 Punkten können wir mehr als zufrieden sein“, ergänzt er. In der Tat: Der SKV hat sich als Erster hinter den „Großen Sechs“ der Liga etabliert. Auch am vergangenen Wochenende beim Sieg in Wernau überzeugte der Aufsteiger und ließ vor allem in kämpferischer Hinsicht keine Wünsche offen. Personell kann Brack fast aus dem Vollen schöpfen. Nur hinter dem Einsatz von Tobias Klenner, der gegen Wernau kurzfristig wegen einer Fußverletzung passen musste, steht noch ein kleines Fragezeichen.
Benjamin Brack sieht die Gäste in der klaren Favoritenrolle, „aber wenn wir in heimischer Halle mit den Fans im Rücken unsere optimale Leistung auf allen Positionen abrufen, haben wir eine Chance“, sagt er. Von der Favoritenrolle will Zizishausens Trainer Vasile Oprea dagegen nichts wissen. „Bei Derbys gibt es keinen Favoriten“, sagt er.
Nach dem Sieg gegen den TSV Heiningen kann seine Mannschaft allerdings selbstbewusst zum Nachbarn nach Unterensingen fahren. Oprea war bei diesem Erfolg besonders mit seiner Abwehr einschließlich Torwart Hauptvogel zufrieden. „Besonders in der zweiten Halbzeit war die Abwehrleistung ganz stark, nach sechs Strafwürfen in der ersten Halbzeit wurde nach der Pause kein einziger Siebenmeter mehr gegen uns gepfiffen.“ Sein einziger Kritikpunkt waren die Schwankungen im Spiel seiner Mannschaft. „Gegen Unterensingen müssen wir über 60 Minuten eine konstante Leistung zeigen“, weiß der Coach. Auch er hat bis auf den Langzeitverletzten Julian Baum alle Spieler an Bord.
Zisishausens Abteilungsleiter Matthias Reinl gibt sich etwas optimistischer als sein Trainer: „Wir müssen die Last des Favoriten übernehmen,“ meint er und sieht einen spielerischen Vorteil bei den „Schnaken“. Allerdings hat auch er höchsten Respekt vor dem bisherigen Auftreten des SKV Unterensingen. „Wir sind hochgradig gewarnt und haben vor allem die Leistung der Unterensinger in den Schlussminuten ihrer Spiele beobachtet“, sagt Reinl. Und er sieht „Parallelen zu unserer ersten Saison in der Württembergliga“.
Auch Unterensingens Spielleiter Martin Keppeler ist optimistisch: „Wir sind zwar Außenseiter, aber nicht krasser Außenseiter und haben eine Chance.“ Er weist darauf hin, dass die Zisishäuser schon in ihre dritte Saison in der Württembergliga gehen und dadurch das deutlich höhere Tempo in dieser Klasse gewohnt sind.
Keppeler rechnet mit einem riesigen Zuschauerinteresse. Deshalb hat der SKV auch eine Zusatztribüne mit 300 Stehplätzen aufstellen lassen. Es gibt keine Sicherheitsbedenken – die Tribüne wurde von einem Statiker geprüft und abgenommen. „Ein Derby gegen einen Großen gewinnen wollen wir schon“, sind sich Spielleiter Keppeler und Trainer Brack einig, „und am Samstag gibt es dazu eine Gelegenheit.“ Die „Schnaken“ werden etwas dagegen haben, aber in einem sind sich alle einig: Es wird einen heißen Tanz am Samstag in der Bettwiesenhalle geben. Für den Spielleiter ist aber noch wichtiger als ein Sieg, dass die Zuschauer das Spiel in der Bettwiesenhalle genießen und danach „raus gehen und zufrieden sind“. In dieselbe Kerbe haut auch Zisishausens Trainer Oprea: „Das Spiel ist vor allem eine Werbung für den Handballsport in der Region.“