Quelle: www.scvoehringen-handball.de
WL: TSV Wolfschlugen - SC Vöhringen 27:27 (13:14)
Nach dem tollen Derbysieg gegen Blaustein sorgten die Vöhringen Württembergliga-Handballer erneut für eine Überraschung. Beim Spitzenteam TSV Wolfschlugen entführten die Rot-Weißen beim 27:27 (13:14) hoch verdient einen Punkt.
Dabei waren die Vorzeichen nicht die besten gewesen. Im Abschlußtraining am Donnerstagabend hatte Trainer Lutz Freybott nur ein "Häuflein Aufrechter" zur Verfügung, auch am Spieltag fehlten neben den Langzeitverletzten Michael Schramm und Tobias Hermann mit Stefan Stein und Benjamin Prinz (beide beruflich unabkömmlich) sowie Kevin Jähn und Daniel Owegeser (beide grippekrank) wichtige Spieler. So wurden von der zweiten Mannschaft Johannes Stegmann und Christoph Klingler mit in den Kader genommen.
Doch die Vöhringer fanden, allen Umständen zum trotz, wie schon zuletzt gut ins Spiel. Zwar wurde gleich im ersten Angriff ein Siebenmeter vergeben, was die Gastgeber zur raschen 2:0-Führung nutzten, doch dann waren die SCVler da. Sven Schröder, der wie schon zuletzt als torgefährlicher Antreiber mit klugen Tempowechseln überzeugte, sorgte mit einem Dreierpack für die erste Führung. Auch nach dem Wolfschlüger 6:4 ließ man sich nicht abschütteln, Christian Bucher zuerst mit einem "Strich" ins lange Eck und dann mit einem tollen Dreher von Rechtsaußen, sowie René Reisacher im Gegenstoß hielten über 8:6 und 9:7 ihre Farben im Spiel. Weil sich die Abwehr wieder sehr einsatzfreudig und kampfstark präsentierte, und auch Manuel Neckermann bei etlichen "Hexabanner"-Chancen Endstation war, bedeuteten ein Gewaltwurf von Alexander Henze sowie ein Siebenmeter von Sandro Jooß beim 9:9 wieder den Ausgleich. Nikolai Uhl war mittlerweile bei zwei Strafwürfen der Einheimischen nicht zu bezwingen gewesen, und Christian Bucher aus dem Rückraum und Johannes Stegmann per zweiter Welle - schön bedient von David Schuler - glichen zum 13:13 aus. Damit nicht genug, Sekunden vor der Sirene wuchtete Manuel Scholz bei angezeigtem Zeitspiel die Harzkugel zur 14:13-Pausenführung ins Kreuzeck.
Gleich dreimal hatten die Wielandstädter dann nach dem Seitenwechsel die möglichkeit, mit zwei Toren in Führung zu gehen, der mittlerweile eingewechselte TSV-Torwart Tobias Funk parierte jedoch stark, kaufte u. a. auch Sandro Jooß einen Siebenmeter ab. So waren es die Gastgeber, die egalisierten und nun immer einen Treffer vorlegten. 15:14, 16:15, 17:16, wichtig, dass nun auch Manuel Scholz und Sandro Jooß ihr Visier besser justiert hatten, zusammen mit Sven Schröder Druck aus dem Rückraum erzeugten und immer wieder ausgleichen konnten. Auch in der Abwehr kämpfte man leidenschaftlich, machte es dem Gegner auch in Unterzahl schwer und konnte Bälle erkämpfen, Sandro Jooß und René Reisacher trafen, so dass der SCV nach dem 19:18 bzw. 21:19 für Wolfschlugen beim 21:21 erneut den Gleichstand herstellen konnte. Es ging in eine spannende Schlussphase, in der sich die Waage doch auf die Seite der Gastgeber zu neigen schien. Ein Konterpaß geriet zu lang, ein "Freier" wurde vergeben, und Wolfschlugen führte plötzlich mit drei Toren - 24:21. Sandro Jooß verkürzte mit einem schönen Wurf in den Winkel, die "Hexabanner" konterten im Gegenangriff zum 25:22, drei Minuten vor dem Ende roch es nach Vorentscheidung. Doch die SCV-Deckung übte Druck auf den Gegner aus, Sandro Jooß erwischte einen Querpass und schickte René Reisacher in den Gegenstoß, der nervenstark zum 25:23 einwarf. Sven Schröder wackelte einen Abwehrspieler aus und traf zum Anschluss, die Hausherren zeigten sich nun deutlich beeindruckt und agierten zögerlich. Manuel Scholz konnte den nächsten Angriff abfagen und warf eine "Harpune" in den Lauf von Manuel Sailer, der den Ball zum umjubelten 25:25 ins Netz knallte. Nochmals ging Wolfschlugen durch den starken Rechtsaußen Michael Klimmer in Führung, Christian Bucher wollte seinem Pendant aber nicht nachstehen und überraschte den Wolfschlüger Keeper im Gegenzug mit einem Hüftwurf zum 26:26. Eineinhalb Minuten vor Ultimo bejubelten die Einheimischen das 27:26, doch Manuel Sailer, toll angespielt, mogelte das Leder schwer bedrängt unter dem TSV-Keeper zum Ausgleich ins Netz. Nochmals rannten die favorisierten Hausherren an, um im finalen Angriff doch noch die sicher eingeplanten zwei Punkte einzufahren, doch Nikolai Uhl, der bei einigen Bällen zuvor etwas Pech hatte, parierte glänzend den Wurf von Linksaußen. Dreißig Sekunden blieben den Wielandstädtern, Lutz Freybott legte bei Spielzeit 59:41 die grüne Karte und bat seine Mannen zur Auszeit. "Kein überhasteter Abschluss" lautete die Devise, geduldig spielten die Illertaler die letzten Sekunden herunter, doch angezeigtes Zeitspiel der Unparteiischen zwang Sandro Jooß zum Wurf, der Beute des Wolfschlüger Schlussmannes wurde. Es blieb beim 27:27-Unentschieden, das von der Mannschaft und den den lautstarken 25 mitgereisten Fans dennoch gebührend gefeiert wurde.
TSV Wolfschlugen: Tobias Funk, Benjamin Hauptvogel; Fabian Sokele (7), Dominik Merkle, Marc Sailer (1), Henning Richter (1), Florian Falk, Benedikt Rapp (5), Max Schlichter (2/2), Marcel Rieger (1), Samuel Kurz (1), Jannik Lorenz (1), Tobias Schmieder (1), Michael Klimmer (7/2).
SC Vöhringen: Nikolai Uhl, Manuel Neckermann; René Reisacher (3), Bernd Dirnagel, Manuel Scholz (4/1), Sven Schröder (8), Alexander Henze (1), George Stanciu, Christoph Klingler, Christian Bucher (4), David Schuler, Johannes Stegmann (1), Manuel Sailer (2), Sandro Jooß (4/2).
Siebenmeter:
TSV: 6/4 (Uhl pariert 2x)
SCV: 5/3 (Hauptvogel und Funk parieren 1x)
Zeitstrafen:
TSV: 2 (Sokele, Schmieder)
SCV: 5 (Reisacher, Scholz, Henze, Bucher, Jooß)