Quelle: www.hcl.at
Geschrieben von Roman
Die Herren des HC Bösch Bauen&Wohnen Lustenau begleichen mit 37:18 die offene Rechnung mit der SG Ulm/Wiblingen und feierten im Beisein von Hauptsponsor Andreas Bösch den dritten klaren Sieg in Serie. Mit nun 5 Punkten Vorsprung auf den 3. Tabellenplatz etabliert man sich somit als einziger Verfolger von Tabellenführer Weingarten, die weiterhin mit 2 Punkten voran liegen.
Beim Hinspiel in Ulm/Wiblingen mussten unsere Herren im 3. Spiel bereits die 2. Niederlage verkraften. Die SG war an diesem Tag die bessere und effektivere Mannschaft und hebelte unsere Verteidigung mit den großen Rückraumspielern immer wieder aus. Doch schon bei der Heimreise fasste das Team den Entschluss, beim Rückspiel vor eigenem Publikum eine bessere Leistung zu zeigen. Zwar konnte man in jenem Match die neue Handschrift von Neo-Trainer Gyula Csuti bereits erkennen, aber es benötigte doch ein paar Spiele um das System zu stabilisieren. Nun hat die Mannschaft das neue Konzept jedoch verinnerlicht und kann die Früchte der harten Arbeit ernten. Dies musste auch die SG Ulm/Wiblingen bitter feststellen, für die es an diesem Abend nichts zu holen gab. Auch ihre Vielseitigkeit stellte die Mannschaft wieder eindrucksvoll unter Beweis und schaffte es, die Ausfälle von Daniel Mayer (krank) und Norbert Antal (privat verhindert), die in den vergangenen Derby-Spielen hervorragende Leistungen zeigten, ohne viel Mühe zu kompensieren.
Begonnen hatte die Partie vorerst sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften tasteten sich ab und versuchten die Schwachstelle im gegnerischen Spiel auszumachen. Die Gäste aus der Münsterstadt konnten den Spielstand allerdings nur bis zum 2:2 ausgeglichen gestalten, dann setzte sich der HCL-Express in Bewegung. Aus der stabilen Abwehr, die in den letzten 3 Saisonen stets das Prunkstück der Mannschaft war (lediglich letztes Jahr musste man sich in dieser Wertung trotz Abstieg nur dem Meister der Landesliga knapp geschlagen geben), nahm man mit schnellen Angriffen das Heft in die Hand und riss die Spielkontrolle damit an sich. Vorerst konnten die Spieler der SG Ulm/Wiblingen das erhöhte Tempo mitgehen, doch nach und nach verloren sie den Anschluss und mussten den HCL ziehen lassen. Nach einem weiteren Nadelstich über die Flügel wurde es dem Gäste-Trainer Andreas Schiele zuviel und er zückte in Minute 17 beim Stand von 12:6 seine Timeout-Karte. Damit wollte er seinem dezimierten Kader etwas Luft verschaffen und die Spieler wachrütteln. Die Heimmannschaft nütze die Unterbrechung jedoch ebenfalls um sich zu erholen und den Flüssigkeitshaushalt wieder aufzuwerten. Schon kurz nach Wiederanpfiff setze es für unsere bis dahin souverän aufspielenden Jungs allerdings einen kurzen Dämpfer. Auf Anhieb wurden 2 Spieler zeitgleich mit einer Zeitstrafe auf die Bank verwiesen und das Spiel der Lustenauer somit geschwächt. Der Motor kam nun verständlicherweise kurz etwas in Stottern, dennoch gelang es den verbliebenen Spielern auf dem Feld, den Vorsprung zu halten. Als man endlich wieder alle Positionen besetzen konnte, nahm die Offensive jedoch wieder neue Fahrt auf und man vergrößerte den Tordifferenz bis zum Pausensignal auf 20:12.
Perfektionist Gyula Csuti sprach in der Halbzeitpause noch den einen oder anderen Fehler an, war allerdings mit der Leistung sehr zufrieden. Schlussendlich mahnte er vor Wiederanpfiff noch einmal alle Spieler, diese Parte nun nicht mehr schleifen zu lassen und den Gegner ja nicht zu unterschätzen. Die HCL-Akteure ließen freilich nicht von ihrem Erfolgsrezept ab und machten da weiter, wo sie in der ersten Hälfte aufgehört hatten. Die Gastmannschaft hingegen war zum Handeln gezwungen und so versuchte der Gäster-Trainer mit einer offensiveren Deckungsvariante die Wende einzuleiten. Unsere Herren jedoch änderten im Positionsangriff ihre Vorgehensweise und übten weiterhin hohen Druck aus. In der ersten Halbzeit konnte man die defensive Verteidigung mit Würfen über die Rückraumpositionen in Bedrängnis bringen, nun nutzen die Flügelspieler und der Kreis den zur Verfügung stehenden Platz. Mit dem 25. Treffer betrug der Vorsprung in diesem Spiel erstmals 10 Tore und die Hausherren präsentierten sich weiterhin in bester Spiellaune. Wieder rief der Trainer der Gäste in der Halbzeitmitte zur taktischen Unterbrechung. Zu diesem Zeitpunkt musste die SG bereits 2 Ausfälle beklagen (Schulterverletzung und Platzwunde am Knie, die genäht werden musste - Wir wünschen eine schnelle Genesung!) und der ohnehin schon kleine Kader ließ somit kaum noch Spielraum für Überraschungen. Auch dem hohen Spieltempo musste die Gästebank Tribut zollen, während der Heim-Trainer auf 13 Spieler zurückgreifen und munter durchwechseln konnte. In der Schlussphase des Spiels hatte die SG Ulm/Wiblingen dem HCL dadurch nichts mehr entgegenzusetzen und mussten wie die Damen zuvor (34:16), eine schmerzend hohe Niederlage hinnehmen. Unsere Herren hingegen feierten mit den treuen Fans auf der Tribüne die mit einem Endstand von 37:18 mehr als geglückte Revanche und freuen sich nun auf erholsames, spielfreies Wochenende.
"Ich bin wahnsinnig glücklich, dass die Mannschaft die Dinge aus dem Training endlich erfolgreich umsetzen kann und sich die harte Arbeit der Spieler lohnt. Es ist immer schön für einen Trainer, wenn er alle zur Verfügung stehenden Spieler einsetzen kann und sich jeder auf dem Feld mit vollem Einsatz dafür bedankt. Wir werden das nächste Wochenende zur Regeneration nutzen und uns dann wieder auf die nächste Partie gegen Friedrichshafen konzentrieren. Die wollen mit uns sicher noch die Niederlage im Hinspiel (31:20) abrechnen, so wie wir heute, aber wir werden uns ausgiebig darauf vorbereiten.", meinte Trainer Gyula Csuti nach dem Spiel.
Kuriosum am Rande: Was in den letzten beiden Spielen nicht gelang, hat man dieses Mal laut Spielbericht zur Überraschung der Spieler geschafft. Jedem Spieler der Partie wurde mindestens ein Treffer zugeschrieben, sogar beiden Torhütern. Immerhin hat zumindest einer der beiden Goalies (Raini Kohler) tatsächlich getroffen und den gegnerischen Torwart, der auf einen Konterpass spekulierte, mit einem direkten Wurf überrascht - sehr zur Freude der Mannschaft. Nichtsdestotrotz ist es beinahe unmöglich einen Spieler an diesem Abend gesondert hervorzuheben, denn wirklich alle Akteure zeigten auf dem Feld eine überaus souveräne Leistung.
HC Lustenau - SG Ulm/Wiblingen 37:18 (20:12)
Für den HCL im Einsatz:
Kohler (1), Ropoli (1) - im Tor, Kandemir (3), König (7), Bösch Robert (3), Hollenstein (5), Holzer (4), Bösch Kevin (3), Horeschy (3), Maux (1), Schneider (2), Hagen (1), Dangel (3)
auch mit von der Partie: Trainer Gyula Csuti und Gerhard Kremmel