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Interview mit dem 1. Vorsitzenden Matthias Knoll

#1 von Supetramp ( Gast ) , 27.11.2012 22:57

Matthias Knoll: Für mich und den Verein sind die beiden neuen Trainer ein Glücksfall

Mitte November warf TSV-Handballtrainer Günther Hejny wegen Erfolglosigkeit das Handtuch. Der TSV war von der Württembergliga in die Landesliga abgestiegen und zeigte auch in der unteren Klasse keine guten Leistungen. Die Vorstandschaft musste in der Trainerfrage schnell eine Lösung finden, um einen erneuten Absturz zu verhindern. Die TSV-Urgesteine Holger Beck und Markus Weisser übernahmen das Coaching. Das Spiel am vergangenen Samstag gegen die SG Lauter wurde unter der Regie der neuen Trainer auf Grund einer überzeugenden Leistung mit 33:25 gewonnen.
Thomas Lehenherr hat sich mit dem ersten Vorsitzenden der Handballabteilung, Matthias Knoll, unterhalten.


SZ: Herr Knoll, warum hat Coach Günther Hejny um Freistellung gebeten?

Matthias Knoll: Er hat die Mannschaft nicht mehr erreicht. Die Spieler hätten die Vorgaben auf dem Spielfeld nicht umsetzen können. Ihm hat das Spielermaterial gefehlt. Durch die vielen langzeitverletzten Leistungsträger war es für ihn nicht möglich, das Leistungsniveau zu halten. Es waren dann zu viele unerfahrene Spieler im Kader. Ein Leader hat gefehlt.

SZ: Wie stehen Sie zu der Entscheidung des Trainers? War der Verein mit Hejnys Leistung unzufrieden?

Knoll: Ich bin gegen Fluktuation im Verein und gegen Trainerentlassungen. Für mich ist Beständigkeit sowohl in der Trainerfrage als auch bei der Mannschaft wichtig. Es gab keinen Streit, wir haben uns gegenseitig sehr geachtet. An dieser Stelle möchte ich Günther Hejny für sein großes Engagement danken. Einen Trainer während der Vertragszeit zu entlassen wäre außerdem eine große finanzielle Belastung für den Verein.

SZ: Ein Jahr lang ging es mit dem TSV bergab. Gab es neben dem Verletzungspech auch noch andere Gründe dafür und hat der Verein versucht gegenzusteuern?

Knoll: Es gab eine gewisse Unzufriedenheit bei der Wechseltaktik und der Defensivaufstellung. Trotzdem war die beispiellose Verletztenkrise – teilweise fehlten sechs Leistungsträger – wohl der Hauptgrund für den Abwärtstrend. In der vergangenen Winterpause haben wir dann verzweifelt versucht, noch Spieler zu finden. Diejenigen, die in Frage gekommen wären haben uns abgesagt. Dann haben wir für die Landesliga geplant.

SZ: Fiel die Interimslösung mit Holger Beck und Markus Weisser in der Vorstandschaft einstimmig aus?

Knoll: Wir hatten ja nicht viel Zeit, um extern einen neuen Coach zu suchen. Holger Beck und Markus Weisser als Trainergespann sind meiner Meinung nach für den TSV ein einmaliger Glücksfall. Beide sind Bad Saulgauer Handball-Urgesteine und waren neben Gunder Michelberger auch eine der besten Regionalliga-Spieler, die wir je hatten. Sie verfügen über das notwendige Spielverständnis und sind taktisch sehr kompetent. Markus war als Kreisläufer und als Abwehrchef immer ein Vorbild und Holger Beck auf Linksaußen und als Spielmacher ein Akteur mit unglaublich viel Ballgefühl. Wie gesagt, ich bin äußerst glücklich mit den beiden eine solch hervorragende Lösung gefunden zu haben.

SZ: Wie lange geht das Engagement der beiden – bis zum Saisonende?

Knoll: Das werden die Gespräche, die wir in nächster Zeit miteinander führen, ergeben. Zunächst soll das Engagement bis zum Saisonende gehen. Ich hätte überhaupt nichts dagegen, wenn die beiden verlängern würden, im Gegenteil, ich würde mich riesig freuen.

SZ: Wer unterstützt die Trainer?

Knoll: Krischan Hillenbrand rackert unglaublich. Er soll Jugendliche zur ersten Mannschaft hinführen und macht das mit sehr viel Einsatz. Er und Gunder Michelberger halten außerdem nach Spielern für die erste Mannschaft Ausschau, weil einige junge Spieler nach der Saison berufsbedingt aufhören müssen. Unterstützung bekommen die Trainer natürlich auch von der ganzen Vorstandschaft.

SZ: Reden wir über den Kader. Ist die Zusammensetzung in Ordnung?

Knoll: Man kann sagen, Jung trifft Alt. Wir haben jetzt einen guten Mix von erfahrenen Akteuren und eigenen jungen Spielern aus der letztjährigen A-Jugend. Die Rückkehr von Routinier Janos Csele am vergangenen Samstag war für mich beeindruckend. Er hat sehr diszipliniert gespielt und eine Quote von fast 100 % gehabt. Die Präsenz von Gabriel Stanciu, der ein Jahr schwer verletzt war, wirkte elektrisierend. Auch der Gegner war beeindruckt und nahm ihn gleich in Manndeckung. Er ist ein sehr sympathischer Teamplayer, übrigens auch im Beruf. Ich glaube man hat gegen Lauter gesehen, dass die Mannschaft harmoniert.

SZ: Können Sie in der momentanen Situation ein Saisonziel definieren?

Knoll: Unser Ziel ist zunächst der Klassenerhalt. Mit diesem Kader dürfte dies auch gelingen, wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischen kommt.

SZ: Können Sie uns einen Ausblick geben? Wie soll’s mit dem Bad Saulgauer Handball weitergehen?

Knoll: Wir müssen vor allem auf unsere Nachwuchsarbeit Wert legen. Leider haben wir dieses Jahr keine A-Jugend, deshalb dauert es etwas länger, bis wieder eigene Spieler nachkommen. Doch Jugendleiter Henrik Utoft und seine Übungsleiter machen mit den vorhandenen Jugendteams eine hervorragende Arbeit, so dass wir auf die Zukunft hoffen können. Weiter werden wir nach Spielern aus der Gegend schauen. In dieser Klasse wird es allerdings schwer werden, Akteure zu bekommen, die höherklassig gespielt haben. Wir werden auch weiterhin Spieler aus dem nahen Ausland haben, ihren Anteil möchten wir irgendwann auf 20 – 30 % begrenzen.
Ich bin mir sicher, dass Bad Saulgau weiterhin eine Handballhochburg bleibt, da der Verein gut funktioniert.

SZ: Herr Knoll, vielen Dank für das Interview.

Supetramp

   

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TSV Bad Saulgau – SG Lauter

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